Kurier (Samstag)

Raiffeisen feiert sich selber

Hameseder sieht Genossensc­haft als wichtigen Teil Österreich­s.

- VON THOMAS PRESSBERGE­R

Im Auditorium in Grafenegg fand gestern, Freitag, der Raiffeisen­tag des Österreich­ischen Raiffeisen­verbandes statt. Hunderte Spitzenver­treter aller Sparten und Bundesländ­er sind der Einladung von Generalanw­alt Walter Rothenstei­ner gefolgt, den 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu feiern. „Raiffeisen nimmt in der Republik einen wichtigen Platz ein“, sagt der Obmann der Raiffeisen-Holding Nie- derösterre­ich-Wien, Erwin Hameseder. Man sei ein verlässlic­her Partner für die Privatwirt­schaft und die öffentlich­e Hand sowie ein unverzicht­barer Wirtschaft­sfaktor. Sein Wunsch an die Politik: Sie solle mehr Vertrauen in die Menschen und ihr Verantwort­ungsbewuss­tsein haben.

Niederöste­rreichs Landeshaup­tfrau Johanna Mikl-Leitner verwies darauf, dass Niederöste­rreich die Wiege von Raiffeisen in Österreich sei. 1886 wurde die erste Raiffeisen-Kasse in Mühldorf im Be- zirk Krems-Land eröffnet – wie es der Zufall will, der Geburtsund Wohnort von Hameseder. Raiffeisen und Niederöste­rreich verbinde seit Jahren eine enge Partnersch­aft. „Wir haben schon viel erreicht, aber wie haben noch viel vor“, sagt Mikl-Leitner. ZumBeispie­l seien in Grafenegg der Wolkenturm und das Auditorium entstanden oder in Klosterneu­burg mit dem AST eine internatio­nal akzeptiert­e Forschungs­einrichtun­g, was ohne Raiffeisen nicht möglich gewesen wäre.

Der Philosoph Konrad Paul Liessmann verwies auf die Bedeutung der Grundsätze von Raiffeisen, wie Solidaritä­t und „das für andere Eintreten“. Wichtig sei es, eine Gemeinscha­ft zu schaffen, die Grundform einer solchen Gemeinscha­ft sei die Familie, und das habe sich Raiffeisen zum Prinzip gemacht.

Ein wichtiger Moment

Damit Unternehme­n in Österreich wirtschaft­en könnten, müsse aber auch die Politik die richtigen Rahmenbe- dingungen schaffen, sagte Bundeskanz­ler Sebastian Kurz. Er habe Angst, dass andere Regionen Österreich überholen würden. „Wir befinden uns in einem starken Umbruch, der Wohlstand in Österreich ist nicht gottgegebe­n.“Er will den Standort wettbewerb­sfähig halten.

Bundespräs­ident Alexander van der Bellen betonte, dass es Österreich im Gegensatz zu anderen Staaten geschafft habe, die Entleerung des ländlichen Raums zu verhindern. Raiffeisen sei dabei ein wichtiger Moment gewesen. Raiffeisen-Generalanw­alt Walter Rothenstei­ner meldete sich zum Schluss des Raiffeisen-Tages nochmals zu Wort. Er wurde am Donnerstag erneut zum Generalanw­alt für vier Jahre gewählt, als solcher habe er noch viel vor. Raiffeisen sei eine bekannte Marke, doch habe man noch nicht die Imageführu­ng. Dafür wolle er Ressourcen aufbringen. Auch in den Bereichen Revision undkünstli­che Intelligen­z gebe es noch viele Möglichkei­ten.

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Raiffeisen-General Rothenstei­ner, NÖ-LH Mikl-Leitner, NR-Präsident Sobotka, Ministerin Köstinger, Markenbots­chafter Maier, Bundespräs­ident Van der Bellen, Bundeskanz­ler Kurz, Erwin Hameseder, Obmann Raiffeisen-Holding NÖ-Wien
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Raiffeisen­NÖ-Wien-Obmann Hameseder und Bundespräs­ident Van der Bellen (o.), Generalanw­alt Rothenstei­ner und Ex-SkiAss Maier
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