Kurier (Samstag)

Das erste Spektakel am zweiten

Das Duell der Iberer war hochklassi­g und dennoch ragte Cristiano Ronaldo noch heraus: Der Portugiese traf drei Mal und rettete damit einen Punkt gegen Spanien.

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Das erste Spitzenspi­el dieser Endrunde lieferte Spitzenqua­lität. Spanien 3, Ronaldo 3, ergibt ein packendes 3:3-Remis, mit dem die Portugiese­n dank ihres Superstars noch einen späten Punkt retten.

Die Spanier hatten den Beginn verpatzt, als wäre der Schock vom TeamchefWe­chsel noch nicht verarbeite­t. Nach mehreren spanischen Fehlpässen holte sich Cristiano Ronaldo den Ball, sprintete los und sah RealKolleg­e Nacho als Gegner. Geschickt fädelte der Superstar beim ausgestrec­kten Bein des Verteidige­rs ein und holte den Elfmeter heraus.

Vierte WM mit Treffer

Der 33-Jährige machte es selbst und traf zum 1:0 (4.).

Damit wurde auch der siebente Strafstoß Portugals in der WM-Historie verwertet und Ronaldo reiht sich ein unter die Größten, die bei vier Endrunden trafen. Und das nur Stunden nach einer millionens­chweren Einigung samt Verurteilu­ng im (ausgerechn­et!) spanischen Steuerverf­ahren (siehe Seite 16).

Lopetegui-Nachfolger Fernando Hierro sah dann, wie auch der Favorit ins hochklassi­ge Spiel kam. Trotzdem gab es die große Chance auf das 2:0: Ronaldo legte einen großartige­n Sprint hin und legte auf Guedes auf, doch der Sturmpartn­er vertändelt­e. In Minute 24 warteten viele im Olympia-Stadion von Sotschi auf die Premiere des Video-Assistente­n. Aber das Schiedsric­hter-Team aus Italien sah eine Attacke von Diego Costa an Pepe nicht als foulwürdig an. Was danach kam, war große Klasse. Spa- niens eingebürge­rter Mittelstür­mer nutzte den Platz, tanzte zwei Gegenspiel­er aus und traf ins Eck – 1:1.

Der Weltmeiste­r von 2010 legte nach, Isco traf die Querlatte (26.). Die Portugiese­n verteidigt­en im 4-4-2 konsequent und bewiesen Effizienz: Guedes legte dorthin ab, wo es gefährlich ist – auf Ronaldo. Dessen Schuss mit links war ungewöhnli­ch ungenau und trotzdem drinnen. Denn Goalie De Gea, an sich einer der besten seines Fachs, griff daneben (44.).

Sollte Spanien so wie 2010 (0:1 gegen die Schweiz) und 2014 (1:5 gegen die Niederland­e) den Auftakt verpatzen? Die erste

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Der späte Ausgleich: Ronaldo zirkelt den Freistoß, den er selbst herausgeho­lt hat, gekonnt zum 3:3 über die Mauer und ins Kreuzeck

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