Ein Verteidiger als Goalgetter
Sieg in letzter Minute. Giménez erlöste Uruguay beim 1:0 über Ägypten
Es war kein gelungener 26. Geburtstag für Mohamed Salah, die Feier wird sich wohl in Grenzen gehalten haben. Der Stürmerstar saß die gesamte Zeit nur auf der Bank, seine Schulterverletzung ließ noch keinen Einsatz zu. Für ihn spielte Warda, ein Schützling von Trainer Damir Canadi bei Atromitos Athen. Die Kollegen konnten Salah kein Geschenk präsentieren, in der letzten Minute kassierte man das 0:1.
Der Sieg von Uruguay war verdient, die Südamerikaner dominierten von Beginn an das Geschehen, während die Ägypter ihr Augenmerk auf Kompaktheit in der Defensive legten, gleichzeitig dadurch aber in der Offensive kaum gefährlich wurden. Beinahe wäre der Plan aufgegangen, hätten die Afrikaner einen Punkt erobert.
Vor allem, weil Uruguays Stürmer-Duo Edinson Cavani und Luis Suárez völlig un- typisch für ihr Können die besten Chancen verjuxten. Vor allem Suárez tat sich dabei als Großmeister hervor, hatte er doch gleich drei Mal die Führung auf dem Fuß.
In der ersten Hälfte traf er nur das Außennetz, unmittelbar nach der Pause lief er nach Cavani-Pass allein auf Goalie Al-Shenawy, traf aber nur dessen Knie. Beim dritten Anlauf wollte er Al-Shenawy überspielen, anstatt einzu- schießen und blieb so am Schlussmann der Ägypter hängen. Ungewöhnlich, dass der Barcelona-Torjäger aus solchen Möglichkeiten kein Kapital schlägt.
Goldtor
Zudem donnerte Paris-Legionär Cavani im Finish einen sehr schön ausgeführten Freistoß an die Stange. Als in Jekaterinburg vor 27.000 Zuschauern alles für ein schmeichelhaftes 0:0 für Ägypten sprach, ließ ausgerechnet ein Verteidiger Uruguays alle verstummen: Giménez setzte sich bei einem Kopfball gegen zwei Ägypter mustergültig durch und setzte den Ball punktgenau ins rechte Eck zum umjubelten 1:0 (90.). Ein Sieg, der Uruguay schon für das Achtelfinale planen lassen kann. Denn gegen Saudi Arabien sollte ein zweiter Sieg gelingen.
Quasi in der Nachspielzeit leitete die FIFA eine Untersuchung ein, weil im Stadion viele Plätze leer geblieben waren. Nur die Tribünen hinter den Toren, für die Fans der beiden, waren gefüllt. Ermittlungen sollen Aufschluss geben, weshalb das Stadion nicht voll war.