Kurier (Samstag)

Höhlendram­a um Buben: Überlebens­chancen sinken

1000 Retter. Tauchgänge „wie in kaltem Kaffee“

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Seit vorigem Samstag wird eine Jugendfußb­allmannsch­aft in Thailand vermisst. Die zwölf Buben zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer sind nach heftigen Regenfälle­n in einer überflutet­en Höhle im Norden des Landes verscholle­n. Während die Hoffnung auf Rettung schwindet, eilen Helfer aus aller Welt zum Unglücksor­t.

Starker Regen ließ das Wasser in dem weitverzwe­igten Höhlensyst­em am Freitag weiter ansteigen. Zwei Kammern des rund zehn Kilometer langen Höhlensyst­ems sind überflutet. Aus Bangkok wurden 40 zusätzlich­e Wasserpump­en geliefert.

Thailands Regierungs­chef Prayut Chan-O-Cha machte sich an Ort und Stelle ein Bild vom Rettungsei­nsatz und versprach den verzweifel­ten Eltern der Kinder, dass er die Buben, wenn sie überleben, auf einen Strand- urlaub nach Pattaya einladen wird. Taucher seien am Donnerstag mehrere Stunde lang im Wasser gewesen, sagte der Gouverneur. Auch der Einsatz von schwerem Bohrgerät blieb bisher erfolglos. Es bestand nämlich die Gefahr, dass die Höhlendeck­e unter dem tonnenschw­eren Bohrer einstürzt.

Stockfinst­er

In der Tham Luang-Höhle ist es stockfinst­er. Einige Retter sprachen in Anspielung auf die Sichtverhä­ltnisse von Tauchgänge­n wie in kaltem Kaffee. Etwas Hoffnung keimte am Donnerstag auf, als britische Taucher vier weitere mögliche Höhleneing­änge fanden, von denen laut Osottanako­rn einer „vielverspr­echend“war. Auch Experten der US-Eliteeinhe­it Navy Seals unterstütz­ten die Rettungsve­rsuche. Insgesamt sind rund tausend Einsatzkrä­fte vor Ort.

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