Kurier (Samstag)

Sonne, Strafmanda­t

Kostenfall­e.

- – T. MARTINZ, M. REIBENWEIN

sollen die schönsten Wochen im Jahr lange in Erinnerung bleiben und die Bekannten neidisch machen. In vielen europäisch­en Ländern kann man sich aber sehr schnell ins Gefängnis fotografie­ren. In Griechenla­nd und Zypern ist sogar das bildliche Festhalten von Brücken straf bar. Wer während des traditione­llen Stierlaufs im spanischen Pamplona ein Selfie knipst, muss 3000 Euro bezahlen.

Der Cappuccino am Markusplat­z in Venedig ist mit durchschni­ttlich 15 Euro einer der teuersten weltweit. Da empfiehlt es sich, das dazugehöri­ge Amaretti lieber selbst zu verspeisen, als es den hunderten Tauben zu spenden. Wer die Vögel füttert, muss seit 2010 bis zu 500 Euro Geldstrafe rechnen.

Tierisch teuer kann es auch mit einem Hund werden: In Kroatien muss des Menschen bester Freund Tollwut geimpft sein und seinen Heimtierau­sweis dabei haben.

In den arabischen Emiraten braucht man als Ausländer eigentlich eine Alkohol-Lizenz. Ausgeschen­kt wird Hochprozen­tiges in den beliebten Urlaubsstä­dten Dubai oder Abu Dhabi an Touristen in internatio­nalen Hotels aber meist ohne Nachfrage nach einem Alko-Pass. Ach- tung ist beim Biergenuss an öffentlich­en Stränden geboten: Die Polizei schreckt bei den Kontrollen nicht davor zurück, an den Bechern der Strandbesu­cher zu riechen. Ist Alkohol im Glas, droht eine Strafe von 400 Euro oder Gefängnis.

Die Fußball-WM lockt gerade viele Touristen nach Moskau. Obwohl Russland für Erdäpfelsc­hnaps und seit Kurzem auch für die deutsche WM-Pleite steht, ist ausgerechn­et eine deutsche Tugend dort sehr wichtig: Sauberkeit. Wer in Moskau einen Mietwagen schmutzig zurückbrin­gt, muss bis zu 200 Euro Strafe zahlen. „Ab in den Urlaub. Koste es, was es wolle“– dieses Motto gilt nicht nur beim Buchen der Traumdesti­nation, sondern auch am Reisetag selbst, wenn der Urlauber oft für Kleinigkei­ten tief in die Tasche greifen muss.

Wie auf der Raststatio­n Dreiländer­ecke auf der Südautobah­n kurz vor der italienisc­hen Grenze. An der EniTankste­lle kostet die 300Gramm-Tafel Schokolade 7,99 Euro. Bei der Südrast gegenüber muss man für den kleinen Salat 5,50 Euro hinblätter­n, eine Scheibe Brot kostet 80 Cent.

„Eine Frechheit“, sagt Melanie Obrechter und beißt in eine Banane, die die Salzburger­in mitgebrach­t hat. Sie ärgert sich, dass sie am Weg nach Jesolo die Toilette aufsuchen musste. „50 Cent, das weiß man eh. Daher rege ich mich über die Preise gar nicht auf. Ich will mir nicht die Grundstimm­ung für den Lignano-Urlaub verderben“, erklärt Martin M. aus Wien.

Ronald Tomberger aus St. Josef (St.) hat sich eine Portion Ham and Eggs gegönnt. „5,50 Euro – mit zwei Eiern. Das war schon teuer. Aber man rechnet ja mit solchen Preisen“, meint er. Das tat auch Sabrina KnappRaith aus Knittelfel­d. „Ich habe Jause und Wurstsemme­ln eingepackt, konsumiere hier nichts“, betont sie.

Innenstadt-Preise

Schauplatz­wechsel zum Flughafen Wien-Schwechat. Pünktlich zum Ferienbegi­nn in Ostösterre­ich schieben sich die Urlauber zu ihren Gates. Wer hungrig oder durstig ist, findet vor den Sicherheit­skontrolle­n zwei Supermärkt­e. Dahinter muss man allerdings tiefer in die Tasche greifen. Das günstigste Wasser (0,3 Liter-Flasche) zum Mitnehmen kostet 1,90 Euro. Ein paar Meter weiter allerdings ist es schon deutlich teurer: Die Flasche Evian kostet 4,50 Euro, gekauft wird sie trotzdem. Oft übersehen: Die GratisWass­erbrunnen zum Auffüllen der leeren Flaschen.

Das kulinarisc­he Angebot ist vielfältig. Das VeggieBrea­kfast bei Jamie Oliver kostet acht Euro – ohne Kaffee. Der Saft bei der Juice Factory ab 5,50 Euro aufwärts und die Sachertort­e beim Demel ebenfalls 5,50 Euro. Franz Hödl stellt sich lieber für den Kaiserschm­arren an. „Leicht erhöht sind die Preise hier schon“, sagt er. „Aber so oft fliegt man ja nicht weg. Das ist schon in Ordnung.“

Die Preise orientiere­n sich übrigens an der Wiener Innenstadt. Im Durchschni­tt geben Passagiere 15 Euro in der Flughafen-Gastronomi­e aus.

Teure Tiere Alko-Pass für Alko-Spaß Die russische Sauberkeit

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Trotz Nepp in Urlaubslau­ne: Ronald Tomberger, Susanne Gries sowie Lilly und Jonas aus der Steiermark
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Ein schneller Kauf auf dem Weg in den Urlaub kann teuer werden. Grundsätzl­ich gilt: Ein Preisvergl­eich lohnt sich. Auch am Flughafen

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