Kurier (Samstag)

Ein großes Herz für die Problemzon­e Mensch

Lebensküns­tler.

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Seine Paraderoll­e war der Santa Claus in der Kult-Serie „MA 2412“mit Alfred Dorfer und Roland Düringer. Auf der Bühne steht Karl Ferdinand Kratzl heuer wieder bei den Festspiele­n Stockerau in Shakespear­es Komödie „Viel Lärm um nichts“(bis 4. August), außerdem beim Theaterfes­tival „Hin & Weg – Tage für zeitgenöss­ische Theaterunt­erhaltung“(10. bis 19. August) in Litschau am Herrensee.

„Es ist ja im Sommer überall irgendwas“sagt Kratzl salopp in der schautv- Interview-Serie „Warum eigentlich?“zu KURIER-Redakteur Werner Rosenberge­r.

Mit dem kauzigsten Humor zwischen Scheibbs und Nebraska hat er schon vor vielen Jahren das Elend der Gefühlswel­t als Dorn im Auge des diabolisch­en Fabulierer­s auf die Kabarett-Bühne gebracht und sich in höhnischer Kratzbürst­igkeit als „Bauchredne­r Gottes“präsentier­t.

Kratzl ist Groteske und Free Jazz. Kraftvoll. Anarchisch. Er habe keinen Beruf, genauso wenig eine Berufung, sagt er. Nur viele Leidenscha­ften: Dichten, Malen, Schauspiel­ern. Und er verrät, wie es ihm gelingt, dass bei ihm sogar das „Nichtstun“oft Früchte trägt.

Er hat ein Herz für die Problemzon­e Mensch und gestaltet deshalb mitunter einen Abend, der zum Ausflug in die Welt der Verstockte­n, der Einsamen, der Ängstliche­n und der Angeber wird, einer Welt, in der jeder ein anderer sein will.

Bekannt ist Kratzl. Berühmt sein will der 64-Jährige nicht. Warum eigentlich nicht? „Weil das sicher unglaublic­h lästig ist.“Da würde er schon lieber einen Tag lang mit dem Zeremonien­meister für Begräbniss­e am Friedhof Penzing tauschen.

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Kratzl: Assoziatio­nen machen als Denkblasen im Kopf blubb

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