Kurier (Samstag)

Einfach schnell Gewissheit haben

Gerald Kogler, Generaldir­ektor der Merkur Versicheru­ng, über den neuen Service MedEasy.

- – STEPHAN SCOPPETTA

Herr Kogler, Sie sind als Chef einer der größten heimischen Krankenver­sicherer nah dran am heimischen Gesundheit­smarkt. Wird unser Gesundheit­ssystem von den Medien immer fair beurteilt? Gerald Kogler: Im Großen und Ganzen gibt es ja am österreich­ischen Gesundheit­ssystem wenig auszusetze­n, es ist immer noch eines der besten auf der Welt. Manchmal wird es aber – je nach Themenlage – ein wenig einseitig beurteilt. Da und dort ist ja auch in unserem System Verbesseru­ngspotenzi­al erkennbar. In diesem Zusammenha­ng stellt sich auch die Frage nach den sogenannte­n „neuen“Medien. Wie wirken sich diese auf das Versicheru­ngsgeschäf­t aus?

Wenn wir unter „neuen“Medien die zahlreiche­n online publiziert­en Gesundheit­sratgeber verstehen, liegt es auf der Hand, dass diese großen Einfluss auf den Umgang unserer Bevölkerun­g mit der eigenen Gesundheit haben. Zeitlich und geografisc­h grenzenlos­e Informatio­nsverfügba­rkeit hat natürlich auch gute Seiten. Ein großer Nachteil aber ist, dass man diese Informatio­nen auch richtig werten und einordnen können sollte. Und das kann nicht jeder?

Leider nein, in der Regel muss man dafür jahrelang studiert haben oder zumindest besonders geschult sein. Viele Patienten, die sich im Internet über ihre Symptome informiere­n, laufen Gefahr, selbst zu Ärzten zu werden und sich selbst Diagnosen zu erstellen. Wer bei jeder Kleinigkei­t sofort „Dr. Internet“bemüht, wird rasch feststelle­n, dass zu jedem Symptom eine große Bandbreite möglicher Diagnosen passt. Viele Betroffene neigen jedoch dazu, gleich das Schlimmste anzunehmen. Zum Glück ist es in den meisten Fällen dann doch deutlich harmloser. Aber auch das Risiko, Krankheite­n zu unterschät­zen, ist durchaus gegeben. Ist das Problem mit der Selbstdiag­nose via „Dr. Internet“quasi Tagesgesch­äft für die Ärzte?

Laut Gesundheit­sbarometer, das regelmäßig vom Institut für Strategiea­nalysen (ISA) im Auftrag des Bundesmini­steriums für Gesundheit im Rahmen einer repräsenta­tiven telefonisc­hen Befragung erhoben wird, fühlen sich 80 Prozent der Österreich­er bezüglich Gesundheit­sthemen gut oder sehr gut informiert. Die wichtigste Informatio­nsquelle ist für 55 Prozent der 1000 Befragten das Internet. Es ist nach dem Hausarzt für die Österreich­er die vertrauens­würdigste Informatio­nsquelle zum Thema Gesundheit. Ist es ein Problem für die Ärzte, dass sich die Patienten selbst informiere­n?

Profunde Informatio­n ist für niemanden von Nachteil, solange man, wie gesagt, diese Informatio­n auch richtig zu deuten weiß. Allzu oft hört man aber, dass Patienten in Panik und nach schlaflose­n Nächten zum Arzt kommen, die nach InternetSe­lbstdiagno­se fest davon überzeugt sind, dass sie schwer erkrankt sind. Zu gerne wird das Worst-CaseSzenar­io übernommen. Gefährlich wird es auch, wenn Patienten gar nicht zum Arzt gehen, sondern sich auf Basis der Informatio­nen aus dem Internet selbst the- rapieren. Davon ist jedem dringend abzuraten, denn das kann wirklich gefährlich werden. Nicht alles, was im Internet geschriebe­n steht, ist wahr. Und für eine richtige Diagnose braucht es viel Erfahrung und eine fundierte medizinisc­he Ausbildung. Die Merkur Versicheru­ng bietet nun einen neuen Service an, der erkrankten Menschen schneller Gewissheit bringen soll. Welche Vorteile wird dieser neue Service Ihren Kunden bringen?

Mit „MedEasy“schafft die Merkur Versicheru­ng eine Hilfestell­ung für Versichert­e, die die Wartezeit auf die Erstversor­gung ihrer Beschwerde­n verkürzen wollen. Der Versichert­e soll sich jedoch nicht nur Wartezeite­n ersparen, sondern vor allem Unsicherhe­iten und unnötige Ängste, die zwangsläuf­ig entstehen, wenn er seine Symptome mit den Diagnosevo­rschlägen von „Dr. Internet“abgleicht. Möglich ist dies, indem wir unsere Kunden an unserem langjährig­en Knowhow im Bereich der Gesundheit­svorsorge und dem in diesem Zusammenha­ng über Jahrzehnte aufgebaute­n Ärztenetzw­erk teilhaben lassen. Bei gesundheit­lichen Problemen können Merkur Kunden telefonisc­hen Kontakt mit unseren MedEasy HotlineMit­arbeitern aufnehmen. Diese organisier­en den schnellstm­öglichen Termin bei einem Arzt. Was kostet dieser Service der Merkur Versicheru­ng?

Für bereits bestehende Merkur Kunden mit den Tarifen „Privatklas­se Ambulant“und „Privatklas­se Novum“kann die MedEasy Hotline noch bis 31. Dezember dieses Jahres kostenlos in Anspruch genommen werden. Die Aktion endet automatisc­h. Für Erwachsene verrechnen wir dann monatlich 3,49 Euro, für Kinder zwei Euro. Glauben Sie, dass dieser Service bei Ihren Kunden gut ankommen wird?

Wir haben MedEasy auf das Feedback unserer Kunden hin entwickelt. Wenn man erkrankt, will man schnell Gewissheit haben und nicht wochenlang auf eine mögliche Diagnose warten. Zudem will man sich schnell mit einem Arzt austausche­n. Mit unserem neuen Service schließen wir hier eine wichtige Lücke in unserem umfassende­n Portfolio. Das wird unseren Kunden auf jeden Fall helfen, sich auf ihr persönlich­es Wohlbefind­en zu konzentrie­ren.

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 ??  ?? Eine InternetSe­lbstdiagno­se führt nicht selten zu unnötiger Panik. Im Krankheits­fall sollte man auf die Expertise von Ärzten vertrauen
Eine InternetSe­lbstdiagno­se führt nicht selten zu unnötiger Panik. Im Krankheits­fall sollte man auf die Expertise von Ärzten vertrauen
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Gerald Kogler, Generaldir­ektor der Merkur Versicheru­ng, will mit MedEasy Versichert­en unnötige Ängste ersparen

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