Kurier (Samstag)

Brisant: Keine Doppelstaa­tsbürger mehr im Nationalte­am der Schweiz?

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Konsequenz­en. Der Schweizer Verband denkt nach dem umstritten­en Doppeladle­r-Torjubel bei der WM in Russland darüber nach, künftig keine Spieler mit doppelter Staatsbürg­erschaft zu nominieren. Dies erklärte Verbandsge­neralsekre­tär Alex Miescher in einem Interview mit dem Tagesanzei­ger. So könnten etwa nur noch jene Nachwuchss­pieler in Förderprog­ramme aufgenomme­n werden, die auf die Doppelstaa­tsbürgersc­haft verzichten.

Beim 2:1 gegen Serbien hatten die Torschütze­n Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri mit ihrem Jubel für Aufsehen gesorgt. Die beiden Profis mit kosovarisc­h-alba- nischen Wurzeln hatten beim Jubel mit den Händen den Doppeladle­r geformt, der die albanische Fahne ziert. Auch Kapitän Stephan Lichtstein­er hatte diese Geste gezeigt. Der Fußball-Weltverban­d FIFA verhängte daraufhin Geld- strafen gegen die drei Spieler. Miescher begründete seine Idee allerdings damit, dass sich viele Spieler nach ihrer fußballeri­schen Ausbildung im Alter von 21 Jahren nicht für die Schweiz, sondern ein anderes Land entscheide­n würden. Damit würden sie anderen Spielern einen Ausbildung­splatz wegnehmen.

In den meisten Fällen sei den Akteuren mit doppelter Nationalit­ät kein Gefallen getan, für viele sei eine frühere Entscheidu­ng befreiend. Der Verband will nun die Resonanz auf den Vorschlag abwarten. Wenn alle der Meinung seien, es handle sich um eine Schnapside­e, sei das auch okay, sagte Miescher.

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Stein des Anstoßes: Xhaka und sein umstritten­er Torjubel

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