Kurier (Samstag)

„Glaube nicht, dass wir eine großartige Konkurrenz sind“

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Die Händler. Ein schlechtes Gewissen hat Lukas R. nicht: „Der Donaukanal hat sich mit Unterstütz­ung der Stadt extrem kommerzial­isiert. Ich glaube nicht, dass wir eine großartige Konkurrenz für die Gastronome­n sind“, sagt der junge Mann. Er ist seit vier Jahren als Bierverkäu­fer an der Uferpromen­ade, aber auch im Museumsqua­rtier und am Karlsplatz unterwegs. Bis zu 150 Euro Gewinn mache er an einem üblichen Abend, erzählt er. Für ihn sei das ein Zuverdiens­t zu seinem regulären Gehalt von rund 800 Euro, das er im Zuge seiner Ausbildung erhält.

Lukas arbeitet mit einem Freund zusammen, das Bier kaufen sie im Supermarkt. Eine Mafia – wie gemutmaßt wird – gebe es nicht, versichert er. „Manche Leute missverste­hen, dass sich die Verkäufer grüßen. Wie man sich in der Kantine grüßt, macht man es eben auch am Kanal.“Aufgrund der jüngsten Razzien sei er mittlerwei­le weniger geschäftst­üchtig als früher, gibt Lukas zu. Er ziehe nur noch bei Events mit hohem Publikumsa­ufkommen los. „Bei den Strafen zahlt sich das sonst nicht aus.“

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Viele Händler transporti­eren die Dosen im Trolley

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