Eine österreichische Premiere im Endspiel
Salzburger Beteiligung.
Auch so kann es im Fußball laufen: 2013 verpflichtete Salzburg zwei Talente aus Kroatien. Der damals 17-jährige Ante Roguljic kam von Adriatic Split um rund zwei Millionen Ablöse. Der sechs Monate jüngere Duje CaletaCar wurde von HNK Sibenik um einen Bruchteil dieser Summe geholt.
Fünf Jahre später ist Roguljic, dem eigentlich eine große Karriere vorausgesagt worden war, nach einer enttäuschenden Saison beim zypriotischen Tabellenzehnten Paphos FC vereinslos.
Caleta-Car, dem bei weitem nicht so viel zugetraut worden war wie Roguljic, wird hingegen nach einem tollen Jahr bei Salzburg mit dem Einzug ins EuropaLeague-Semifinale im WMFinale gegen Frankreich am Sonntag zumindest als Ersatzspieler dabei sein.
„Duje ist ein tolles Beispiel, wie sich Spieler bei uns entwickeln können“, sagt Salzburg-Sportchef Christoph Freund. Es sei eine „Auszeichnung“, einen Spieler in einem WM-Finale zu haben. Und es ist noch mehr: Erstmals ist ein Spieler eines österreichischen Klubs bei einer WMso weit gekommen.
Caleta-Car machte aber nicht den typischen RedBull-Karierreweg. Anders als auch etwa Roguljic wurde er nicht zunächst beim FC Liefe- ring aufgebaut, sondern begann beim FC Pasching.
Der Cupsieger 2013 spielte damals in der Regionalliga Mitte. Caleta-Car erkämpfte sich nach einer dreimonatigen Eingewöhnungszeit einen Stammplatz und wurde im Sommer 2014 endgültig nach Salzburg geholt. Schon im August stand er unter Trainer Adi Hütter im Bundesliga-Kader – mit 17.
Brasilianische Partner
Seitdem geht es stetig bergauf. Seit Sommer 2015 ist er mit kurzen Pausen Stammspieler in der Innenverteidigung beim Meister – meist mit einem Brasilianer als Partner. Zunächst war dies Paulo Miranda, seit Winter ist dies Andre Ramalho.
Caleta-Car, Jahrgang 1996, ist der jüngste Spieler im kroatischen Kader, in dem die Über-30-Jährigen den Ton angeben. Kurz vor der WM gab er gegen Brasilien sein Teamdebüt, bei der WM kam er im letzten Gruppenspiel gegen Island zu einem Einsatz von Beginn an. Ihm gehört die Zukunft im kroatischen Nationalteam.
Ob diese auch in Salzburg liegen wird, ist mehr als fraglich. Caleta-Cars starke Vorstellungen im Frühjahr in der Europa League haben schon vor der WM Klubs aus Topligen auf den Plan gerufen. „Es gibt einige konkrete Anfra- gen“, sagt Freund. Dass sich darunter auch der spanische Spitzenklub FC Sevilla befindet, wurde bereits publik.
Aber Caleta-Car, der bei Salzburg noch bis 2021 unter Vertrag steht, hat seinen Preis. Zumindest 15 Millionen Euro Ablöse sollten es schon sein. Und Red Bull wird den 21-Jährigen bei einem lukrativen Angebot auch freigeben. Denn anders als für andere Positionen gibt es bei den Innenverteidigern genug personelle Alternativen im Salzburger Kader .