Kurier (Samstag)

Kevin Anderson gewann den Riesen-Marathon

Der 2,03 Meter große Südafrikan­er schlug den 2,08 Meter großen US-Mann Isner mit 26:24 im fünften Satz

- – HARALD OTTAWA

Wenn John Isner, der erst bei 2,08 Meter sein Wachstum einstellte, aufschlägt, da wächst kein Gras mehr. Vor allem auf jenem in Wimbledon tut er sich anderersei­ts aber auch schwer, dem Gegenspiel­er den Aufschlag abzunehmen. Und wenn dieser auch 2,03 Meter groß ist, dann kann es ein langes Spiel geben. Das gestrige Semifinals­piel dauerte 6:36-Stunden. Und der Südafrikan­er Kevin Anderson zog nach einem 7:6-6:7-6:7-6:426:24-Sieg in sein zweites Grand-Slam-Finale nach den US Open 2017 ein, in dem am Sonntag (15 Uhr/Sky) entweder Rafael Nadal oder Novak Djokovic wartet.

Die beiden wirklich Großen ihrer Zunft konnten aufgrund des langen Spiels zuvor ihre hochklassi­ge Partie nicht beenden, es stand aus Sicht von Djokovic 6:4, 3:6, 7:6. Trotz Flutlicht ist gegen 23 Uhr Ortszeit Schluss – als Rücksicht auf die Umgebung. Fortsetzun­g heute (14 Uhr/ Sky).

Das Spiel zuvor war das zweitlängs­te WimbledonM­atch der Geschichte. Beim längsten war freilich auch US-Riese Isner dabei. 2010 war seine Erstrunden-Partie gegen den Franzosen Nicolas Mahut erst nach einer Gesamtspie­lzeit von elf Stunden und fünf Minuten beendet. Über drei Tage zog sich das Spektakel. 53 Asse halfen dem 33-jährigen Isner dieses Mal nichts, aber auch sein Gegenüber kam auf 49. So hatten Ballwechse­l Seltenheit­swert, Breakbälle wurden meist humorlos mit ersten Aufschläge­n abgewehrt. Für Anderson geht’s darum, fit ins Finale zu gehen. Erst im Viertelfin­ale gegen Roger Federer musste der 32-Jährige 4:14-Stunden arbeiten.

Williams vor Rekord

Im heutigen Damen-Finale (nach dem Herren-Match) sind eher Ballwechse­l zu erwarten. Serena Williams trifft auf die Deutsche Angelique Kerber. Am Samstag drücken gleich zwei Herzogin- nen in der königliche­n Box die Daumen: Jene von Cambridge, Kate, und jene von Sussex, Meghan. Bei Letzterer war der US-Star im Mai zur Hochzeit geladen. Für Williams steht der achte Wimbledon-Titel und bereits der 24. Grand-Slam-Triumph auf dem Spiel. Damit könnte sie nach der Egalisieru­ng des Rekords von Steffi Graf (23) vor ihrer Schwangers­chaft nun auch die Bestmarke von Margaret Court egalisiere­n.

Peya im Mixed-Endspiel

Auch Österreich ist in den letzten Tagen noch vertreten, Doppelspez­ialist Alexander Peya erreichte mit seiner USPartneri­n Nicole Melichar das Mixed-Finale. Das Duo setzte sich gegen Venus/ Srebotnik (NZL/SRB) glatt 6:4,6:4 durch. Für Peya ist es nach 2015 (damals mit der Ungarin Timea Babos) das zweite Wimbledon-Finale im Mixed. Dort wartet am Sonntag die weißrussis­ch-britische Paarung Viktoria Asarenka/Jamie Murray auf den 38-jährigen Wiener und seine um 14 Jahre jüngere Partnerin.

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Gut gemacht, Kleiner: Isner gratuliert Anderson (r,) zum Sieg
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Voll Konzentrie­rt: Williams geht auf ihren 24. Grand-Slam-Titel los

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