Deutschsprachige Bühnenstatistik: „Terror“vor „Faust“und „Nathan“
Top Ten. Ferdinand von Schirachs gefinkeltes Gerichtsdrama „Terror“hat es in der Saison 2016/’17 im deutschsprachigen Raum auf respektable 40 Inszenierungen gebracht. Goethes sinnsuchender Faust schaffte 28 Inszenierungen, auf Platz 3 landete die Antwort des Theaters auf alle Religionsdebatten, Lessings „Nathan der Weise“(25). Dahinter die Dramatisierung von Wolfgang Herrndorfs „Tschick“(24) und die bereits verfilmte Komödie „Frau Müller muss weg“von Lutz Hübner (21).
Höchst erfolgreich unter den zeitgenössischen Autoren nach Aufführungsanzahl auch Ayad Akhtar mit „Ge- ächtet“(17), Yasmina Reza mit „Kunst“(14) und Michel Houllebecq mit der Bearbeitung seines Romans „Unterwerfung“(13).
Shakespeare ist gleich drei Mal in den Top Ten vertreten – mit „Hamlet“(18), „Romeo und Julia“(17) und „Der Sturm“(14). Er dominiert daher die von der Deutschen Bühne erstellten Tabellen der Autoren mit den meisten Inszenierungen (124), Aufführungen (1.436) und Zuschauern (447.823).
In der Oper führt Humperdincks „Hänsel und Gretel“mit 38 Inszenierungen. Dahinter „Figaro“(29) und „Die Zauberflöte“(28) von Mozart, der es auch mit „Don Giovanni“(20) in die Top Ten schaffte. Auf Platz 4 Bizets „Carmen“(27). Gemessen nach Zuschauern ist es genau umgekehrt: „Carmen“liegt auf Platz 1 (342.702), „Hänsel und Gretel“auf Platz 4 (206.986). Dazwischen „Die Zauberflöte“(270.505) und „Turandot“(256.108).
Theater und Oper bleiben Männerdomäne; einzig Reza mischt vorne mit. Unter den 3727 Urhebern von Theaterwerken insgesamt (Autoren, Komponisten, Choreografen) finden sich bloß 976 Frauen, also 26 Prozent. Ausgewertet wurden die von 461 Bühnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gemeldeten Zahlen.