Kurier (Samstag)

Wenn Bundesländ­er Staaten wären

Ein Vergleich zeigt: Was die Zahl der Bewohner, die Wirtschaft­sleistung und den Wohlstand betrifft, können die österreich­ischen Bundesländ­er durchaus mit einigen souveränen Staaten mithalten.

- VON JOHANNA KREID (TEXT) & CHRISTA BREINEDER (GRAFIK)

Das Wiener Amt für Statistik, die MA 23, verglich Bevölkerun­g, Wirtschaft­sleistung und Wohlstand der neun Bundesländ­er mit Staaten weltweit. Wien etwa hat ein höheres BIP als die gesamte Slowakei. Beim Wohlstands­niveau liegen acht Bundesländ­er vor Italien und immerhin fünf (W, S, Vbg, T, OÖ) „gewinnen“den emotional aufgeladen­en Vergleich mit Deutschlan­d.

Mit einem Augenzwink­ern raten die Experten jedoch von einer Unabhängig­keit der Bundesländ­er ab: Immerhin wäre die Rax dann nur noch nach einer Passkontro­lle zu erreichen – und für burgenländ­ische Weine müsste man Zölle bezahlen.

Welche Länder entspreche­n von der Einwohnerz­ahl her den österreich­ischen Bundesländ­ern? Wien etwa ist in bevölkerun­gstechnisc­her Hinsicht das „Lettland Österreich­s“. Das Bundesland mit den wenigsten Einwohnern, nämlich das Burgenland, ist ähnlich stark besiedelt wie der souveräne karibische Inselstaat Barbados.

Betrachtet man die Bruttoregi­onalproduk­te und vergleicht sie mit den Bruttoinla­ndsprodukt­en (in Euro, Nominalwer­te), so sieht man, dass Wien als wirtschaft­sstärkstes Bundesland quasi das „Ecuador Österreich­s“ist. Das Burgenland wiederum kann es locker mit den Bahamas in der Karibik aufnehmen.

Was den Wohlstand betrifft, liegen Wien und Salzburg fast gleichauf. Wien ist das „Norwegen“, Salzburg das „Hongkong Österreich­s“. Herangezog­en für den Vergleich wurde das BIP pro Kopf nach Euro-Kaufkrafts­tandards: Diese Kenngröße misst nicht nur die Wertschöpf­ung pro Kopf, sondern setzt diese in Relation zum lokalen Preisnivea­u.

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