Ricciardo verlässt Red Bull und heuert bei Renault an
Fahrermarkt.
Die Räder stehen still während der Sommerpause der Formel 1, dafür kommt das Fahrerkarussell in Schwung. Daniel Ricciardo (29), seit Jugendtagen im Dienst von Red Bull, gab seinen Abschied vom Einser-Team des Getränkekonzerns mit Ende der Saison bekannt. „Das war wahrscheinlich die schwierigste Entscheidung. Aber ich denke, dass es Zeit war für eine neue Herausforderung“, sagte der Australier. Ab kommender Saison gibt der siebenfache Grand-Prix-Sieger für Renault Gas, bei dem französischen Werksteam wird er ein Fahrerduo mit dem Deutschen Nico Hülkenberg bilden.
Der Wechsel erhält durch die Fehde zwischen Red Bull und Renault zusätzliche Würze: Weil sich der Rennstall für 2019 vom Motorenlieferanten Renault trennt und stattdessen mit HondaTriebwerken starten wird, untersagte Renault in Hockenheim den Tausch von Motorteilen an Ricciardos Wagen. Red-Bull-Teamchef Christian Horner wetterte zudem in Ungarn nach dem motorbedingten Ausfall von Max Verstappen über die Unzuverlässigkeit der Triebwerke.
Ricciardos Wechsel ist nun womöglich die Initialzündung für eine Reihe von Fahrertransfers in der Sommerpause. Der Franzose Esteban Ocon, der ebenfalls mit einem Wechsel von Force India zu Renault spekuliert hatte, ist Kandidat bei McLaren.
Beim Traditionsteam könnte ein Neustart einsetzen: Weder Fernando Alonso noch Stoffel Vandoorne sind für 2019 gesetzt. Auch um die Steuer-Künste von Daniel Ricciardo hatte McLaren gebuhlt, doch die anhaltende Formschwäche dürfte den siebenfachen Grand-PrixSieger abgeschreckt haben.
Bei Red Bull fühlte sich der Australier zuletzt nur bedingt geschätzt. Teamkollege Max Verstappen (20) wurde mit einem Millionen-Vertrag beim Team gehalten, Ähnliches wollte man Ricciardo nicht zugestehen. Als Nachfolger gehandelt werden Pierre Gasly (Toro Rosso) und Carlos Sainz, dessen Platz bei Renault Ricciardo einnimmt.