Energie von Gazprom für Austrias Nachwuchs
Sponsor. Ja, die Spatzen hatten es von den violett-weißen Dächern der neuen GeneraliArena gepfiffen. Als Alexander Medwedew, seines Zeichens stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Gazprom, diese gestern Vormittag betrat, war es klar: Die Austria hat einen lukrativen Sponsor an Land gezogen.
Zeit und Grund, sich über das zukunftsorientierte Projekt zu präsentieren. Die Wiener werden künftig vom russischen Energiekonzern Gazprom gesponsert. Genauer gesagt besteht die Zusammenarbeit im Bereich der Nachwuchsarbeit.
Von den Knirpsen der U7 bis hin zu den jungen Herren der Young Violets, der zweiten Mannschaft der Violetten, die in der zweiten Liga im Einsatz sind. Alles schön verpackt in einem Fünfjahresvertrag. „Wir können damit unser ohnehin bereits hohes Nachwuchs-Niveau noch einmal ausbauen“, sagt Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer.
Hinter dem neuen Sponsorvertrag steht aber wohl viel mehr als eine Gönnerschaft für die Nachwuchs- abteilung. Zum einem stehen dem Klub Mittel für das ATeam zur Verfügung, die bislang in den Nachwuchs geflossen sind, zum anderen ist ein Engagement bei den Profis zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen. Auch wenn Medwedew betont, man wolle sich in den nächsten fünf Jahren „nur auf das eine konzentrieren, das man gerade macht“. Und im Nachwuchs könne man die Ergebnisse harter Arbeit viel schneller sehen.
Nichts Oberflächliches
Dass es in fünf Jahren mehr sein kann, schließt Medwedew keineswegs aus. AustriaPräsident Wolfgang Katzian spricht jedenfalls über „tief gehendes Engagement, das über oberflächliches Beflaggen“hinausgehe.
Die Angelegenheit ist freilich nicht ganz unpolitisch. Der Konzern, der auch UEFAund Schalke-Sponsor ist, versucht, gute Stimmung in die internationalen Auseinandersetzungen um Pipelines und Rohstoffe zu bringen. Oder, wie es Medwedew formuliert: „Fußball für Freundschaft.“