Häuser mit zurückhaltender Eleganz
Eingeschoßige Häuser boomen. Sie waren schon das Liebkind großer Architekten
Es war kein Hammer-, sondern ein Paukenschlag. Als der Auktionator von Christie's den Zuschlag erteilte, ging ein Raunen durch das Publikum. Für 16,8 Millionen Dollar wechselte das Kunstwerk seinen Besitzer – und bei dem Kunstwerk handelte es sich um einen Bungalow. Das „Kaufmann House“in Palm Springs, Kalifornien, ist allerdings kein x-beliebiges Gebäude. Es wurde 1946 vom berühmten Architekten Richard Neutra entworfen und gebaut und gilt heute als Ikone der Moderne. Dennoch: Noch nie wechselte ein Bungalow um so viel Geld den Besitzer.
Die Geschichte dieser Häuserform ist eng mit großen Architekten verbunden. Neben Richard Neutra war es vor allem Mies van der Rohe, der Bungalows zu ersten Höhenflügen führte. 1933, kurz vor seiner Emigration in die USA, stellte er in Berlin das „Landhaus Lemke“fertig. Der Ziegelbau war revolutionär: Durch großzügige Glasfronten verschwimmen hier die Grenzen von Innen und Außen; etwas, was heute jeder Architekt, der auf sich hält, propagiert.
Keine klare Definition
In den USA verschrieb sich Mies van der Rohe eher der Planung von Hochhäusern. Wenn er aber ein Einfamilienhaus baute, wählte er immer die Form des Bungalows. Das berühmteste Beispiel ist das „Farmsworth House“. Noch heute pilgern jedes Jahr unzählige Architektur-Fans dorthin, um das einmalige Gebäude zu bewundern. Es zog aber bei seiner Fertigstellung schon bewundernde Blicke auf sich – und avancierte zum Vorbild für viele Bauherren. Der Bungalow wurde in der Nachkriegszeit in den USA zur beliebtesten Bauform. In den 1960er Jahren kam der Stil dann auch in Europa an. Wer auf sich hielt, ließ sich einen Bungalow bauen. Er galt nicht zu Unrecht als besonders chic.
Eine Definition, was den Bungalow ausmacht, gibt es nicht. Eines aber ist unumstößlich: Sie sind eingeschoßige Gebäude, meist mit Flachdach. Eigen ist ihnen, dass sie die Ästhetik der Moderne widerspiegeln: Klare Linien dominieren und große Glasfronten holen die Natur ins Haus. Im Innern gehen die Räume ineinander über und sorgen für eine offene Grundstruktur. Durch die Reduktion auf das Wesentliche strahlen Bungalows zurückhaltende Eleganz aus.
Neuer Aufschwung
Und dennoch galten Bungalows irgendwann als überholt. Sie wurden kaum noch gebaut, galten sogar als spießig. Bei Einfamilienhäusern lösten sie mehrgeschoßige Boxen oder klassische Satteldachvarianten ab. Doch wie so vieles im Leben gibt es aktuell auch hier ein Comeback. Der Bungalow erlebt aktuell eine Renaissance. Und das aus einem ganz bestimmten Grund: Die stufenlose Bauweise ist es, die in den Fokus rückt. Denn die demografische Entwicklung – wir alle leben immer länger und wollen möglichst lange selbstbestimmt in unserem Zuhause leben können – ist das barrierefreie Wohnen mehr denn je in aller Munde. Und genau das erfüllen Bungalows perfekt.
Wie bei allem reagiert die Fertighaus-Branche auf den Trend sofort. Ein gelungenes Beispiel ist das Modell „Elegance“von Wolf Haus. Ausgehend von einem klugen Grundriss lässt sich der Bungalow individuell gestalten – das betrifft die Raumaufteilung ebenso wie Wohnfläche, Dachform und Terrassenlösung. Da keine Stiegen oder Absätze zu finden sind, stellt „Elegance“den idealen Wohnraum für alle Altersgruppen dar. Ab sofort kann der neue Bungalow in Europas größtem Fertighauspark Blauen Lagune besucht werden. Seit Jahren bietet die Blaue Lagune den Besuchern weit mehr als Musterhäuser. Geschäftsführer Erich Benischek hat erkannt, dass die Häuslbauer viel mehr Fragen haben. Und so baut er die Blaue Lagune sukzessive zu einem Kompetenzzentrum rund um das Thema Bauen aus. Der Spatenstich für das Bauzentrum soll noch im Herbst erfolgen. Hier werden Showrooms und Themen- welten entstehen, die alle Fragen zum Thema Bauen und Wohnen beantworten.
Einer der Schwerpunkte ist altersgerechtes Wohnen. Ziel ist es, Bewusstsein für die entsprechende Planung zu schaffen, aber auch Lösungen zu präsentieren, die das Zu-Hause-Wohnen bis ins hohe Alter ermöglichen. Beim Neubau ist es etwa wichtig, von vornherein breitere Türen und stufenlo- se Eingänge zu berücksichtigen. Auch der nachträgliche Einbau eines Aufzugs sollte bedacht werden. Das Thema des altersgerechten Wohnens wird nicht zuletzt aufgrund steigender Lebenserwartung immer interessanter – so wird die Blaue Lagune mit diesem Zentrum geballtes Know-how bieten.