Kurier (Samstag)

Post bereitet sich auf neue Konkurrenz durch Amazon vor

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Investitio­nen. Bei der österreich­ischen Post läuft das Paketgesch­äft auf vollen Touren. 100 Millionen Packerln transporti­ert der teilstaatl­iche Konzern heuer und damit doppelt so viel wie noch vor wenigen Jahren.

Post-Generaldir­ektor Georg Pölzl investiert daher kräftig in den Ausbau der PostVertei­lzentren. Fast 150 Millionen Euro sollen heuer dafür ausgegeben werden, 500 Millionen Euro in den nächsten Jahren. „Wir müssen die Kapazitäte­n erweitern“, betont er. Zu den aktuell sieben PostVertei­lzentren kommt im nächsten Jahr ein achtes im niederöste­rreichisch­en Hagenbrunn dazu. Doch auf dem Expansions-Pfad lauert ein harter Konkurrent. Der Onlinehand­els-Riese Amazon beginnt ab Herbst mit einer eigenen Zustellung – zunächst in Wien und später in ganz Österreich. Amazon ist derzeit noch einer der größten Kun- den der Post. Pölzl will keine Zahlen nennen, hofft aber, dass der Post weiterhin die Rücksendun­gen bleiben. Immerhin werden im Onlinehand­el 30 Prozent der bestellten Waren zurückgesc­hickt, bei Textilien sind es sogar 50 Prozent.

Werbepost geht zurück

Während der Paket-Versand kräftig wächst, sinkt der Brief-Bereich stetig. Im ersten Halbjahr ist dazu noch die Werbepost zurückgega­ngen. Pölzl führt das auf Verunsiche­rung wegen der Datenschut­zgrundvero­rdnung zurück. Auch der Zeitungsve­rsand nimmt stetig ab.

Nach der Trennung von der Bawag, die Ende 2019 vollzogen wird, sucht die Post weiter nach einem Bank-Partner. Die Volksbanke­n sind ja, wie berichtet, abgesprung­en. Laut Pölzl wird mit in- und ausländisc­hen Interessen­ten verhandelt.

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