Kurier (Samstag)

Disqualifi­ziert

- BERNHARD HANISCH bernhard.hanisch@kurier.at

Die Qualifikat­ion für die europäisch­en Klubbewerb­e zieht sich. Wie ein Kaugummi, der zu einem geschmackl­osen Klumpen zermalmt, oft dafür taugt, ein Sommerloch zu stopfen. Ein Mysterium bleibt zum Beispiel, warum sich ein Klub wie Sturm Graz eine Meistersch­aft lang um das angeblich so wichtige Ziel einer internatio­nalen Teilnahme bemüht, um dann auf einer Urlaubsins­el den Müßiggang einer Touristeng­ruppe an den Tag zu legen. Ungerecht wäre, den Spielern aus dem zyprischen Larnaka ihre Unbekannth­eit vorzuwerfe­n.

Trotzdem, die UEFA hat – nicht zuletzt aus finanziell­en Gründen – das internatio­nale Starterfel­d einer Qualifikat­ion aufgebläht und somit die Anforderun­gskriterie­n auf ein tiefes Niveau gesenkt. In allen Belangen. Und so darf geschehen, was am vergangene­n Donnerstag in Wien passiert ist.

Unbeteilig­ten Menschen wird zugemutet, sich am Tag eines Fußballspi­els terrorisie­ren lassen zu müssen. Von zwischen Gewaltbere­itschaft und Schwachsin­n pendelnden Fanhorden einer unbedeuten­den Klubmannsc­haft, wie sie Slovan Bratislava nun einmal ist. Aggression mit Ansage, deren Ausführend­e sich gerne damit brüsten, eine gegen die Machenscha­ften der UEFA auflehnend­e „Fankultur“begründet zu haben.

Europas Verband sollte Slovan Bratislava und ähnliche Gefahrenqu­ellen sicherheit­shalber aus seinen Bewerben ausschließ­en. Eine UEFA-Entscheidu­ng, die sogar einmal nachvollzi­ehbar wäre.

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