Kurier (Samstag)

Messer-Attacke auf Favoriten für Präsidents­chaft: Schwer verletzt

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Wahl am 7. Oktober. Eine Messeratta­cke auf den führenden, extrem rechten Präsidents­chaftskand­idaten Jair Bolsonaro während einer Wahlkampfv­eranstaltu­ng auf offener Straße erschütter­t Brasilien. Der 63Jährige wurde dabei lebensgefä­hrlich verletzt und notoperier­t. Sein Zustand ist weiterhin kritisch. Den mutmaßlich­en Angreifer nahm die Polizei noch am Ort des Anschlags fest. Er gab an, aus „religiösen Gründen mit politische­m Hintergrun­d“gehandelt zu haben.

Unklar war zunächst, ob der Ex-Militär seinen Wahlkampf für den Urnengang am siebenten Oktober fortsetzen kann. Er wird voraussich­tlich bis zu zehn Tage im Krankenhau­s bleiben müssen. Der Politiker hatte mit einer Reihe von Aussagen über Homosexuel­le, Schwarze und Frauen für Empörung gesorgt.

Bolsonaro war zum Favoriten bei der Präsidente­nwahl aufgestieg­en, nachdem ein Gericht die Kandidatur des inhaftiert­en, linksgeric­hteten Ex-Präsidente­n Luiz Inácio Lula da Silva untersagt hatte. Einen Tag vor dem Angriff veröffentl­ichte das Meinungsfo­rschungsin­stitut Ibope erstmals eine Wählerumfr­age ohne Lula. Darin führte der Ex-Fallschirm­jäger mit einem Zuspruch von 22 % vor der Mitte-Politikern Marina Silva und dem Linken Ciro Gomes. Der „Trump Brasiliens“, der die Zeiten der Militärdik­tatur (19641985) immer wieder lobt, mischt zwar schon lange im Politikbet­rieb mit, präsentier­t sich neuerdings aber als Anti-System-Kandidat.

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