Achtung Autofahrer: Die Alltagsbrille reicht nicht
Blendung und frühe Dunkelheit machen Autofahrern im Herbst zu schaffen; dagegen helfen Spezialbrillen.
„Autofahrer-Brillen lassen sich genauso im Alltag verwenden“
DerHerbst naht und damit auch frühe Dunkelheit, lange Dämmerung und rutschiger Asphalt – ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für Autofahrer. Zwar denken die meisten daran, ihr Fahrzeug in jeder Hinsicht wintertauglich zu machen, eines aber wird gerne vergessen: das eigene Sehen.
Unterschätztes Risiko
„Gerade im Herbst wird die Sehschwäche zur Achillesferse – ein Risiko, das von den meisten Autofahrern völlig unterschätzt wird“, sagt Anton Koller, Wiener Landesinnungsmeister der Augenoptiker /Optometristen. Während ältere Autos jedes Jahr zum „Pickerl“geschickt werden, gehen viele Fahrer nur alle paar Jahre zum Augenoptiker/Optometristen, um sich ihr „Pickerl“fürs Auge zu holen. In der Zwischenzeit aufgetretene Sehschwächen, die sonst unauffällig sind, können jedoch im Straßenver-
KR Anton Koller Wiener Landesinnungsmeister der Augenoptiker/Optometristen kehr tödlich enden. Wenn zudem nachgewiesen wird, dass der Unfallfahrer mit einer mangelnden Korrektur seiner Sehschwäche gefahren ist, kann es zu Problemen mit seiner Versicherung kommen.
Das ist aber noch nicht alles: „Den wenigsten ist bewusst, dass ihre Alltagsbrille für sie im Straßenverkehr eventuell gar nicht ausreicht“, sagt Koller. Brillen, die sich beispielsweise für den Arbeitsalltag eignen, schützen noch lange nicht vor den Herausforderungen des Straßenverkehrs. „Wir empfehlen daher den Kauf einer speziellen Autofahrer-Brille, die vor Blendung bewahrt, eine klare und kontrastreiche Sicht gewährt und das Blickfeld so wenig wie möglich einschränkt“.
Das muss die richtige Brille können
Die Autofahrer-Brille gleicht Schwächen aus, die sich besonders beim Fahren ergeben. „Das heißt freilich nicht, dass Sie eine eigene Brille nur für das Auto benötigen. „Autofahrer-Brillen lassen sich genauso im Alltag verwenden“, empfiehlt Anton Koller. Schutz vor Blendung: „Bei LED-Lichtern entgegenkommender Fahrzeuge ist der Blauanteil des Lichtspektrums besonders hoch. Das verursacht unangenehme Blendung“, erklärt Anton Koller. Zwar ist es hilfreich, rechts am entgegenkommenden Fahrzeug vorbeizuschauen, aber nicht immer ausreichend. Spezielle Brillengläser reduzieren dank Veredelung bzw. Beschichtung diesen Blauanteil des durchfallenden Lichts auf ein Minimum. Kontrastsehen und Farbwahrnehmung werden mit Hilfe eines Polarisationsfilters verbessert. Gleitsichtgläser: 97 Prozent der Fahrzeit sehen wir in die Ferne bzw. auf den Verkehr. Dazwischen aber erfolgt ein sehr schneller Blickwechsel zwischen Straße, Rückspiegel und Armaturenbrett. Je mehr die Alterssichtigkeit fortschreitet, desto schwerer wird dieser Wechsel. Gleitsichtgläser für Autofahrer haben daher einen extra breiten oberen Bereich für die Fernsicht. Dieser er- möglicht auch bei Blicken aus den Augenwinkeln ein noch besseres Sehen. Brillenfassung: Möglichst dünne Fassungen und Bügel schränken das Blickfeld nicht ein; große Brillengläser sorgen außerdem dafür, dass man das Geschehen im Außen- und Rückspiegel mit kleinsten Kopfbewegungen überblicken kann.