INTERVIEW
Es scheint eine trockene Materie, ist für Kreative und Journalisten aber eine entscheidende Frage: Die Online-Werbeeinnahmen f ließen im Übermaß an große Plattformen wie Google und Facebook (und künftig auf Amazon). Kreative und Medien, deren teuer bezahlter Content wesentlicher Teil des Angebots auf diesen Plattformen ist, schauen hingegen durch die Finger. Sie haben keine Handhabe gegen die Online-Monopolisten.
Eine Reform des Urheberrechts könnte Abhilfe schaffen, hoffen Künstler und Verlage. Das EU-Parlament unternimmt kommende Woche einen neuen Anlauf, einen Reformvorschlag an die Kommission weiterzureichen. Zuletzt wurde die geplante Reform aufgeweicht: Die heftig umstrittenen Upload-Filter finden sich nicht mehr im Vorschlag des Architekten der Richtlinie, EU-Parlamentarier Axel Voss (EVP).
Der Gegenwind bleibt aber: „Google hat 30 Lobbyisten in Brüssel sitzen“, sagt Peter Vieweger, einst Gitarrist von Falco und nun Präsident der größten heimischen Verwertungsgesellschaft AKM. KURIER: Aber die Musikwirtschaft wird wohl mehr haben. Peter Vieweger: Das Büro des europäischen Dachverbands der Verwertungsgesellschaften in Brüssel beschäftigt fünf Leute. Bei den budgetären Mitteln ist das Missverhältnis noch viel größer. Ihre Prognose?
Ein knappes Ja. Und dann werden wir gesamteuropäisch verhandeln. Falls ein Nein kommt?
Eine Katastrophe für die Kreativen! Aber die Erzählung der Internetkonzerne klingt durchaus besser. Die sagen: Geldgierige