Kurier (Samstag)

INTERVIEW

- VON GEORG LEYRER UND MARKUS SPIEGEL

Es scheint eine trockene Materie, ist für Kreative und Journalist­en aber eine entscheide­nde Frage: Die Online-Werbeeinna­hmen f ließen im Übermaß an große Plattforme­n wie Google und Facebook (und künftig auf Amazon). Kreative und Medien, deren teuer bezahlter Content wesentlich­er Teil des Angebots auf diesen Plattforme­n ist, schauen hingegen durch die Finger. Sie haben keine Handhabe gegen die Online-Monopolist­en.

Eine Reform des Urheberrec­hts könnte Abhilfe schaffen, hoffen Künstler und Verlage. Das EU-Parlament unternimmt kommende Woche einen neuen Anlauf, einen Reformvors­chlag an die Kommission weiterzure­ichen. Zuletzt wurde die geplante Reform aufgeweich­t: Die heftig umstritten­en Upload-Filter finden sich nicht mehr im Vorschlag des Architekte­n der Richtlinie, EU-Parlamenta­rier Axel Voss (EVP).

Der Gegenwind bleibt aber: „Google hat 30 Lobbyisten in Brüssel sitzen“, sagt Peter Vieweger, einst Gitarrist von Falco und nun Präsident der größten heimischen Verwertung­sgesellsch­aft AKM. KURIER: Aber die Musikwirts­chaft wird wohl mehr haben. Peter Vieweger: Das Büro des europäisch­en Dachverban­ds der Verwertung­sgesellsch­aften in Brüssel beschäftig­t fünf Leute. Bei den budgetären Mitteln ist das Missverhäl­tnis noch viel größer. Ihre Prognose?

Ein knappes Ja. Und dann werden wir gesamteuro­päisch verhandeln. Falls ein Nein kommt?

Eine Katastroph­e für die Kreativen! Aber die Erzählung der Internetko­nzerne klingt durchaus besser. Die sagen: Geldgierig­e

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Peter Vieweger, ehemals Gitarrist von Falco, ist neuer Präsident der Verwertung­sgesellsch­aft AKM

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