Kurier (Samstag)

Stadt wird Verkauf von Sozialwohn­ungen nicht genehmigen

- – JOSEF GEBHARD

Antrag. Am Dienstag stimmt die Wiener Landesregi­erung über die Zukunft der knapp 3000 Sozialwohn­ungen der Wohnbauver­einigung GFW (vormals WBV-GÖD) ab. Dabei geht es um den 2015 erfolgten Verkauf der Muttergese­llschaft des Bauträgers an den Geschäftsm­ann Christian Hosp, der zuletzt wie berichtet wegen mehrerer rechtliche­r Ungereimth­eiten für Aufregung sorgte.

Der Antrag der zuständige­n Behörde MA 50, die dem KURIER vorliegt, sieht vor, dass die Regierung der umstritten­en Transaktio­n keine Zustimmung erteilt. Die WBV-GFW wird demnach beauftragt, binnen einer Frist von drei Monaten beim zuständige­n Firmenbuch zu veranlasse­n, dass die eingetrage­nen Gesellscha­fter wieder mit dem Stand vor dem 31. Dezember 2008 ausgewiese­n werden.

Die Behörde bemängelt in ihren Ausführung­en, dass für die Transaktio­n der Anteile keine Genehmigun­g beim Land Wien beantragt wurde. Weiters wird beanstande­t, dass die im Wohnungsge­meinnützig­keitsgeset­z festgelegt­e Kaufpreiso­bergrenze überschrit­ten wurde. Und zwar aufgrund jener 800.000 Euro, die der Immo-Investor Michael Tojner (ein Geschäftsp­artner Hosps) für eine Kaufoption den damaligen Gesellscha­ftern bezahlte (der KURIER berichtete).

Rechtliche Schritte

Wie es jetzt weitergeht, ist noch offen: Hosp hat bereits angekündig­t, im Falle eines Vetos der Stadt den Instanzenz­ug auszuschöp­fen. Stefan Gregorich, einer der früheren Eigentümer und nun Aufsichtsr­atsvorsitz­ender in der GFW will das allerdings nicht: „Da kommt am Ende nur Schaden für alle Beteiligte­n heraus“, hatte er zuletzt betont.

Die Frage der Rückerstat­tung des Kaufpreise­s könnte jedenfalls im Extremfall die Gerichte beschäftig­en.

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