„Etiketten-Schwindel“beim Woman Day sorgt für Ärger
Aktionstag. Im Zuge der Marketing-Aktion Woman Day der gleichnamigen Frauenzeitschrift konnten Kunden am Donnerstag in diversen Geschäften vergünstigt einkaufen. In einer geschlossenen Gruppe auf Facebook berichteten mehrere Frauen von Waren mit überklebten Preisschildern, die sie an diesem Aktionstag in Geschäften der italienischen Marke Calzedonia erstanden haben. So sei ein Produkt auf einem Sticker mit neun Euro ausgeschildert gewesen. Auf dem darunterliegenden Etikett habe der Preis jedoch nur sieben Euro betragen. Der Vorwurf: Der Wäsche- und Strumpfhersteller würde die Preise vor dem Aktionstag gezielt erhöhen und sie dann wieder senken.
Bei Calzedonia Österreich schließt man das dezidiert aus. Seit 2015 würden hierzulande andere Preise gelten als zum Beispiel in Italien, erklärt Sabrina Mitterbauer, die bei dem Unternehmen für Presse und Kommunikation zuständig ist. Da die Produkte von einem zentra- len Lager in die ganze Welt geliefert würden, finden sich auf den Verpackungen die italienischen Preise. „Um unserer Preisauszeichnungspflicht nachzukommen, überkleben wir diese mit den in Österreich geltenden Preisen“, sagt Mitterbauer.
Beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) gehen in Bezug auf Aktionspreise immer wieder Beschwerden ein. „Die Bandbreite reicht hier von unrealistisch hohen Statt-Preisen bis hin zu angeblichen Bestpreisen“, erklärt Barbara Bauer vom VKI.
Preise auf Etiketten zu überkleben sei grundsätzlich nicht verboten. Eine vorübergehende Preiserhöhung anlässlich eines Aktionstages aber wettbewerbswidrig, da dem Verbraucher so ein besonderer Preisvorteil vorgetäuscht werde. Beobachtet wird ein Unternehmen vom VKI laut Bauer diesbezüglich, „wenn sich konkrete Kundenbeschwerden mehren und es eine entsprechende Dokumentation gibt.“