Zwei alte Freunde schlagen sich prächtig
Sepp Straka stach beim PGA-Debüt zum Start die US-Stars aus. Matthias Schwab glänzte in Schottland.
Alle sprachen von einer neuen Welt, die Golfprofi Sepp Straka betritt. Und der Außerirdische aus Wien ließ bei seinem Erstauftritt keine Anpassungsprobleme erkennen. „Die Nerven werden anfangs da sein“, gestand der 25-Jährige vor seinem ersten Abschlag auf der PGA-Tour, für die er sich in der Vorwoche als erster Österreicher überhaupt qualifiziert hatte. „Aber nach einigen Löchern wird es hoffentlich gehen.“
Es dauerte exakt ein Loch lang bei den mit 6,2 Millionen Dollar dotierten Safeway Open in Nappa (Kalifornien). Straka gelang prompt ein Birdie, und er ließ auf den 17 weiteren Löchern noch acht weitere Schlaggewinne folgen. Das Score von 63 Schlägen bedeutete Rang eins nach dem ersten Tag.
„Ich habe wirklich nicht viele spezielle Dinge gemacht“, sagt der Sohn einer Amerikanerin und eines Österreichers, „mein Putter war wirklich heiß heute.“Nach der zweiten Runde mit vier Birdies und vier Schlagverlusten lag er am Freitagnachmittag als Vierter immer noch im Spitzenfeld.
Schlagzeilen
Einen Österreicher auf Zwischenrang eins amEndeeines Turniertages gab es auf der wichtigsten Golf-Tour der Welt noch nie. Ähnlich groß waren die US-Schlagzeilen für einen rot-weiß-roten Golfer erst einmal: 2014 hatte Bernd Wiesberger die Finalrunde der PGA Championship als Zweiter in der letzten Startgruppe in Angriff genommen (Endrang 15).
Abgesehen von den Lobeshymnen könnte für Straka auch der erste große Zahltag schon bald bevorstehen. Ob- wohl auf den restlichen Löchern noch viel passieren kann, winkt dem Wahlamerikaner die Teilnahme am Finalwochenende und bei seinem ersten Antreten der Sprung in die Preisgeldränge.
Da der Rookie bis Jahresende an nur vier oder fünf weiteren PGA-Bewerben wird teilnehmen können, ist jeder eingespielte Dollar Gold wert. Nur die Besten der Saison haben auch in der darauffolgenden Spielzeit ihre Spielberechtigungen sicher.
Bislang hat Straka, der aufgrund seiner Statur auf dem College den Spitznamen „der Ochse“(„The Ox“) erhielt, in seiner Profikarriere in den USA 292.000 Dollar erspielt. Peanuts – etwa im Ver- gleich zu Phil Mickelson. Der 48 Jahre alte Amerikaner, Gewinner von 43 PGA-Turnieren (darunter fünf auf MajorEbene), verdiente bislang 88 Millionen Dollar Preisgeld.
Schlaggewinne
Ebenfalls eine Hoch-Zeit erlebt ein alter Freund von Sepp Straka auf der European Tour: Bei der prestigeträchtigen Links Championship, die auf drei Plätzen in Schottland ausgetragen wird, liegt Matthias Schwab nach zwei Runden auf dem geteilten dritten Platz. Der 23-jährige Steirer benötigte gestern auf dem Old Course von St. Andrews 67 Schläge (fünf unter Par) und hält bei gesamt acht Schlägen unter Par.