Kurier (Samstag)

„Es fühlt sich so an, wie wenn man Sand in den Augen hätte“

- – ERNST MAURITZ

Virusinfek­tion. Ein lachsrotes Auge („pink eye“) in der Frühphase, starkes Brennen und ein Fremdkörpe­rgefühl, „wie wenn man Sand in den Augen hätte“: So beschreibt Herbert Reitsamer, Vorstand der Universitä­tsklinik für Augenheilk­unde und Optometrie in Salzburg, eine hoch infektiöse Viruserkra­nkung der Bindehaut des Auges (Keratoconj­unctivits epidemica), im Volksmund oft als „Augengripp­e“bezeichnet. Derzeit tritt sie in Teilen Österreich­s gehäuft auf. Neben der Bindehaut kann auch die Hornhaut betroffen sein.

„Diese Virusinfek­tion ist wesentlich unangenehm­er und auch infektiöse­r als eine bakteriell­e Bindehaute­ntzündung“, sagt Reitsamer. Typisch sind die rosa Färbung am Anfang und schleimige, weiße Fäden im Auge. „In der Regel kann der Arzt aufgrund der Symptome die Diagnose stellen.“

Schmierinf­ektion

Die Inkubation­szeit beträgt acht bis neun Tage, oft sind – anders als bei einer bakteriell­en Infektion – mehrere Personen in einer Familie oder Schulklass­e betroffen. Die Ansteckung erfolgt über Schmierinf­ektionen, beim Händeschüt­teln oder Angreifen von Türschnall­en etwa: „Reibt man sich anschließe­nd das Auge, ist das Erkrankung­srisiko sehr hoch.“Gute Händehygie­ne (mehrmals täglich mindestens 30 Sekunden Händewasch­en bzw. Händedesin­fektion) senkt das Infektions­risiko.

Antibiotis­che Augentropf­en helfen gegen die Virusinfek­tion nichts. „Es gibt auch keine Therapie gegen die Krankheits­ursache, man kann nur die Symptome bekämpfen.“Das ist mit entzündung­shemmenden Tropfen möglich.

Reitsamer: „Um eine weitere Ausbreitun­g zu vermeiden, sollten Erkrankte unbedingt zu Hause bleiben.“

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