Eier für einen Hit, Suppe für das Dach der Welt
Aufgetischt. Essen nach Anekdoten: Geschichtsträchtiges für einen Abend mit Gästen
Eierspeis’, englisch: Scrambled Eggs – so weit, so simpel. Sie war es jedoch, die Paul McCartney zum Welthit „Yesterday“inspirierte, nachdem er von einer gewissen Fay gefragt wurde, ob vielleicht jemand Rühreier haben möchte. In diesem Moment fiel ihm die erste Zeile seines Songs ein: „Scrambled eggs – oooh baby, how I love your legs.“Erst einige Zeit später wurde „Yesterday“daraus, der Rest ist Musikgeschichte.
Dekadent in der Wüste
Was Essen, in dem Fall opulentes Essen, bewirken kann, zeigt oben erwähntes „dekadentestes Mahl der Welt“, das im Jahr 1971 vom Schah von Persien anlässlich der 2500-Jahres-Feier der Iranischen Monarchie serviert wurde. Konkret handelte es sich um ein mehrtägiges Fest, bei dem 69 geladene Staatsoberhäupter in einer dafür eigens errichteten Wüstenstadt mit Wäldern, Springbrunnen und Blumenbeeten sowie einer Zeltstadt Party machten. Mehr als zweieinhalb Tonnen Rinder, Lamm, Schwein, halb so viel Wild und Geflügel, vier Tonnen Käse und Butter sowie 25.000 Flaschen edelster Wein und Champagner wurden serviert, 160 Köche eingeflogen, Petersilie aus Paris importiert. Das Fest erregte weltweit Aufsehen, doch die Stimmung kippte. Die Kosten ( ca. 100 Mio. Dollar) wurden thematisiert, sieben Jahre später kam es zum Sturz des Schahs. Was bleibt, ist ein Rezept: „Lammrücken gefüllt und im eigenen Saft geschmort“(s. rechts).
Kraft-Brühe
Und woher kommt die Kraft, die ein Mann braucht, um Berg-Geschichte zu schreiben? Aus einer HühnerNudelsuppe nach Art des Himalaya. Die nahmen Sir Edmund Hillary und sein Sherpa Tenzing Norgay am 29. Mai 1953 zu sich, bevor sie die letzten Meter zum Gipfel des Mount Everest bewältigten. Das SuppenGeheimnis? Sie ist äußerst pikant, wird mit mittelscharfem und feurigem Chili sowie SzechuanPfeffer gewürzt. Buchtipp: „Gerichte, die die Welt veränderten“, Sarah Wiener, edition-a, 24,90 €