Wenn die Luft schwarz wird, wird Heinz-Rüdiger munter
Eden Bar. Schimanko jun. übernimmt das Zepter
Wenn die saloonartige Türe aufschwingt, einem die fast schon betörende olfaktorische Aura entgegen schlägt – eine Mischung aus verraucht und verrucht –, dann ist das immer wie eine Zeitreise in eine glorreichere Vergangenheit des Wiener Nachtlebens.
Die Eden Bar – wenn hier die Wände sprechen könnten, würden sie tuscheln über das Geturtel von Romy Schneider und Alain Delon an der Bar, raunen über die Besuche von Liz Taylor und Zsa Zsa Gábor. Oder über die feuchtfröhlichen Nächte von Niki Lauda, Franz Antel, Udo Jürgens und noch so vielen mehr mit roten Wangerln berichten.
Aber, was in der Eden passiert, bleibt in der Eden. Immer schon. „Ich erzähle gar nix“, schmetterte einst die berühmte Bardame Susi Moder jedem Neugierigen entgegen.
Der Sohn des unvergessenen Langzeit-Besitzers Heinz Werner Schimanko ( ✝ 2005 mit 61), Heinz-Rüdiger (38), übernimmt ab sofort von seiner Schwester die „Nachtschicht“, tut es seinem legendären Vater gleich. „Er ist der Nachtvogel. Er wird erst munter, wenn die Luft schwarz wird“, so Michaela Schimanko (54), die sich künftig auf die kulturellen Veranstaltungen in der Eden konzentrieren wird – auch eine TravestieShow ist für 2019 geplant. Die Insolvenz ist vom Tisch, die Bar umgebaut, Technik und Beleuchtung sind erneuert. Und es gibt noch was ganz Besonderes, nämlich den weltberühmten Kopi Luwak, den teuersten Kaffee der Welt – auch als Espresso Martini.
Für die nächste Generation ist schon gesorgt – HeinzRüdiger wird zum ersten Mal Papa, Freundin Claudia ist nämlich schwanger. „Halbzeit“, wie er strahlt. Und es wird, der Tradition verpflichtet, wieder ein Heinz. „Vermutlich wird’s ein Heinz-Erik oder eventuell ein Heinz-Hagen“. Mehr auf kurier.at