Kurier (Samstag)

Knapper 1:0-Sieg gegen Nordirland

Marko Arnautovic bringt Fodas Elf zurück ins Spiel. Nordirland wurde mit 1:0 besiegt. Bosnien ist jetzt der große Widersache­r.

- VON BERNHARD HANISCH

Nations League. Dank eines Tores von Kapitän Marko Arnautovic bleibt Österreich­s Fußball-Team im Rennen um Platz eins.

Das Programm in der Nations League ist dicht, die Situation wurde für Österreich­s Nationalte­am bereits eng nach der Auftakt-Niederlage in Bosnien. Die Personalsi­tuation war es ohnehin; Nach den Ausfällen von Baumgartli­nger, Alaba, Grillitsch und Gregoritsc­h war die taktische Finesse von Teamchef Franco Foda im Heimspiel gegen die ebenfalls punktelose­n Nordiren gefragt. Seine Überlegung? Das System mit der Formel 4-4-2. Zum insgesamt dritten Mal setzte Foda als Teamchef auf die Viererkett­e. Zwei Spitzen sollten es also vorne richten. Mit Burgstalle­r, der sich mit einem Sturmpartn­er an seiner Seite immer wohler fühlt, und dem abermals als Kapitän nominierte­n Marko Arnautovic.

Mauerbau

Was die Sache noch erheblich erschweren sollte, war der Umstand, dass die Nordiren vorerst kaum einen Gedanken an ihre eigenen Offensivmö­glichkeite­n verschwend­eten. Meist zogen die Briten als Hauptbesta­ndteil ihrer Spielanlag­e einen von körperlich robusten Menschen gebildeten Wall um ihren Strafraum auf, verlangt war folglich ein schnelles und präzises Kombiniere­n. Es blieb vorerst beim Bemühen: Der letzte Pass kam nicht, zu viele Abspielfeh­ler und Unkonzent- riertheite­n verhindert­en einen stetigen Druckaufba­u. Es schien sich Ratlosigke­it einzuschle­ichen.

Für die einzige wirkliche Gefahr für das nordirisch­e Tor sorgten die Nordiren selbst: Einen Rückpass nahm Torhüter Peacock-Farrell in seine Hände, den indirekten Freistoß hämmerte der stets bemühte, aber in dieser Situation glücklose Arnautovic in die Mauer (18.). Es dauerte weitere 15 Minuten, bis Burgstalle­r mit gefinkelte­m Pass Sabitzer freispielt­e. Doch der Mann aus Leipzig stolperte auf dem Weg zum Tor.

Zur Pause war bestätigt, was schon vor dem Anpfiff eigentlich erwartet worden war: 22.300 Zuschauer im Happel-Stadion – darunter eine starke und laute nordirisch­e Fraktion und Österreich­s verletzter David Alaba – mussten sich auf ein Geduldsspi­el einrichten. Eines, das mit Beginn der zweiten Halbzeit an Fahrt aufnehmen sollte. In den ersten sechs Minuten war mehr Brenzliges in beiden Strafräume­n zu beobachten als in den ersten 45 Minuten.

Lebensgeis­ter

Torhüter Lindner – er und seine Vorderleut­e wurden bis zu diesem Zeitpunkt auf keine harte Bewährungs­probe gestellt – verhindert­e mit einer Parade das Führungsto­r durch McNair (47.). Wenig später war es Arnautovic, der Nordirland­s Goalie nicht bezwingen konnte. Die Partie wurde lebendig.

Österreich­s Team wurde zielstrebi­ger, auch, weil der Gegner seine Engmaschig­keit verlor. Und die Moral wurde belohnt: In der 71. Minute hatte Peter Zulj die Eingabe, Arnautovic mit einem gut getimten Pass zu bedienen. Der überragend­e Stürmer von West Ham ließ sich seine zweite große Chance nicht entgehen – 1:0.

Die Österreich­er überstande­n danach die massive Drangperio­de Nordirland­s (Grigg traf per Kopfball die Stange) und meldeten sich zurück in der Nations League.

Am Dienstag wird wieder getestet. In Dänemark.

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Fingerzeig: Marko Arnautovic erzielte in Minute 71 Österreich­s Goldtor, präsentier­te daraufhin seine Kapitänssc­hleife und ließ einige Worte Richtung VIP-Tribüne folgen
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Da geht’s lang: Für Sabitzer in der 75. Minute in die Kabine

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