Geldwäsche, Betrug und organisierte Kriminalität
Skandal.
Im Zuge der Betrugsermittlungen im belgischen Fußball wurden in der Nacht zum Freitag mehrere Verdächtige verhaftet. Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete, wurden Haftbefehle gegen die Spielerberater Dejan Veljkovic, Mogi Bayat und Karim Mejjati erlassen, ebenso gegen Schiedsrichter Bart Verten und Dragan Siljanoski, den Ex-Manager von Brügge-Trainer Ivan Leko. Leko selbst war bei einer Großrazzia am Mittwoch festgenommen worden. Wegen des Verdachts auf Geldwäsche, Korruption und organisierte Kriminalität hatte die Polizei Dutzende Gebäude in Belgien und im Ausland durchsucht. Die belgische Staatsanwaltschaft teilte mit, dass gegen insgesamt 19 Personen Anklage erhoben worden sei. Neun davon befinden sich in Untersuchungshaft.
Von den Ermittlungen sind Topklubs wie Champions-League-Vertreter FC Brügge und der RSC Anderlecht betroffen. Die belgische Bundesstaatsanwaltschaft äußerte außerdem den Verdacht, dass zwei Erstliga-Partien der Saison 2017/2018 manipuliert worden seien – zugunsten des FC Mechelen.
Im Zuge des Betrugsskandals ist die zehnte Runde der zweiten Liga, in der mit Erwin Hoffer und Rubin Okotie (beide KFCO Beerschot Wilrijk) zwei ehemalige ÖFBTeamstürmer engagiert sind, am Wochenende verlegt worden. Viele Medien zeigten sich entsetzt über das Ausmaß der Vorwürfe: Als eine „Katastrophe für den Sport“bezeichnete die Tageszeitung Het Nieuswblad die Vorgänge. Die Zeitung Le Soir nannte die Polizeiaktion „beispiellos“und zitierte zudem auch einen Insider: „Im belgischen Fußball gibt es eine Regel: Es gibt keine Regel.“
Wirbel um Roter Stern
Doch nicht nur in Belgien knirscht es ganz gewaltig: Wie die französische Sporttageszeitung L’Équipe berichtet, steht das ChampionsLeague-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Roter Stern Belgrad (6:1) unter Manipulationsverdacht. Die französische Finanzstaatsanwaltschaft (Parquet National Financier) soll eine Voruntersuchung eingeleitet haben.
Laut einer Quelle soll ein Mitglied der Führungsetage des serbischen Traditionsklubs eine hohe Summe auf eine Niederlage von Roter Stern mit fünf Toren Unterschied gesetzt haben. Die UEFA sei alarmiert worden und habe den Fall an die französischen Behörden weitergeleitet. Zudem soll Europas Fußballverband kurz vor dem Gruppenspiel über den versuchten Wettbetrug informiert worden sein. PSG führte in besagter Partie nach etwas mehr als 40 Minuten bereits 4:0 gegen die Gäste.
Roter Stern wies am Freitagabend die Vorwürfe entschieden zurück und forderte Aufklärung in der Causa.