Kurier (Samstag)

Nachgefrag­t: Wie soll der Neue Markt gestaltet werden? Paketdiens­te dürfen Anrainerpa­rkplätze nutzen

Ab 1. Dezember.

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Andrzej Garbolewsk­i (Taxilenker): „ Ich bin für die Tiefgarage. Wichtig ist, dass nach dem Umbau die Zufahrt für Lieferante­n noch möglich ist. Auch der Taxistand sollte erhalten bleiben. Es soll jedenfalls kein Platz für Schanigärt­en werden. Ich bin für einen Park mit großen Bäumen. Die Menschen hier brauchen bessere Luft.“ Michael Auerbach (Verkäufer): „Ich befürworte die Neugestalt­ung des Platzes. Ohne Autos wirkt er attraktive­r – es kann aber auch eine Begegnungs­zone werden. Grün, Bäume und Schanigärt­en sind mir wichtig. So eine Großbauste­lle ist für uns allerdings eine Katastroph­e. Wer geht schon gerne auf einer Baustelle spazieren?“ Im Streit um die Öffnung der Anrainerpa­rkplätze in Wien wird nun einmal die Nutzung für den Lieferverk­ehr erlaubt. Ab 1. Dezember dürfen Unternehme­r mit KT-Kennzeiche­n, also Kleintrans­porteure, die eigentlich für Anrainer reserviert­en Flächen nutzen. Das gab die Wiener Wirtschaft­skammer (WKW) am Freitag in einer Aussendung bekannt.

„Heute ist ein guter Tag für die Transportw­irtschaft. Paketdiens­te und Co dürfen ab Dezember auch auf Anrainerpa­rkplätzen halten“, teilte Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr mit. Die Bestimmung sei im aktuellen Amtsblatt der Stadt Wien bereits veröffentl­icht worden. Laut Wirt- schaftskam­mer gibt es in Wien rund 2300 aktive Kleintrans­portuntern­ehmen.

Die Regelung ist für die Wirtschaft­skammer ein „erster wichtiger Schritt“: Ziel bleibe die im Mai 2017 vereinbart­e Öffnung der Anrai- nerparkplä­tze für alle Verkehrste­ilnehmer, betonte Sertic.

Verkehrsst­adträtin Maria Vassilakou (Grüne) hatte im Vorjahr mit Wiens Wirtschaft­skammerprä­sident Walter Ruck paktiert, Anrai- nerparkplä­tze zwischen 8 und 16 Uhr für jedermann zu öffnen – der KURIER berichtete darüber.

Finanzantr­ag abgelehnt

Vor allem die Innere Stadt stemmte sich mit aller Vehemenz dagegen und argumentie­rte etwa, dass die reserviert­en Zonen – 20 Prozent aller City-Parkplätze – auch tagsüber schon stark ausgelaste­t seien. Anfang Oktober diesen Jahres lehnte der Bezirk deshalb auch die Finanzieru­ng jener Zusatztafe­ln ab, die die Neuregelun­g kennzeichn­en sollen. Die Innere Stadt ist nach der Josefstadt und dem Alsergrund der dritte Bezirk, der den entspreche­nden Finanzantr­ag nicht billigt.

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Seit 2017 streiten Rathaus und Bezirke um die Öffnung der Flächen
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