Kurier (Samstag)

„Einigen droht ein böses Erwachen“

Rapid-Krise. Der verärgerte Klubchef Michael Krammer hat genug und kündigt Konsequenz­en für die Spieler an

- VON ALEXANDER HUBER

Noch in der Nacht nach dem 0:5 in Villarreal gab es bei Rapid eine Krisensitz­ung. Am Flughafen Castellón machte Präsident Michael Krammer vor dem Rückflug sowohl seinen Ärger als auch die Schlüsse aus dem zweiten peinlichen Auftritt innerhalb von nur sechs Tagen öffentlich.

In einer Brandrede nahm Krammerers­tmalsdie Spieler ins Visier: „Es wird Konsequenz­en geben. Diese Mannschaft hat innerhalb von zweieinhal­b Jahren genug Trainer verbraucht. Damit ist jetzt Schluss.“

Auch Sportdirek­tor Fredy Bickel wird aus der Schusslini­e genommen: „Es geht um Lösungen, nicht um die Suche nach Sündenböck­en, die schuld sein sollen. Wir müssen an der Grundsitua­tion etwas ändern, dafür bekommt die gesamte sportliche Leitung 100 Prozent Unterstütz­ung, Rückendeck­ung und die nötige Zeit.“

Der Vereinsbos­s ortet vielmehr ein Mentalität­sproblem als eines der Qualität: „Es kann nur noch die Mannschaft richten. Und da droht einigen ein böses Erwachen, Karrierekn­ick inklusive.“

Trainer Didi Kühbauer will nicht sofort, also bereits am Sonntag gegen die Admira (14.30 Uhr), alles umdrehen: „Ich will kein Populist sein. Öffentlich würde ich wahrschein­lich gewinnen, Brandrede: Krammer stellt den Spielern die Rute ins Fenster wenn ich die halbe Mannschaft auf die Tribüne setze, aber das will ich nicht.“

Mit Krammer wurde vielmehr besprochen, dass ab sofort genau beobachtet wird, wer für einander einsteht. Kapitän Stefan Schwab hat nach dem 0:5 angedeutet, dass „es intern einen Haufen Probleme zu lösen gibt“.

Es gehe nicht darum, dem idealisier­ten Bild von elf Freunden nachzuhäng­en. Sondern auf dem Feld alles füreinande­r und für den Erfolg zu tun. „Wer das nicht ab sofort befolgt, wird nicht mehr dabei sein. Egal, wie er heißt, woher er kommt oder wie viel er gekostet hat“, kündigt Krammer an.

Schlüssels­piel

Gegen die Admira wartet ein richtungsw­eisendes Spiel: Einerseits kann mit einem Sieg der Kontakt zu den Top 6 wiederherg­estellt werden, anderersei­ts könnte sogar der Fall auf den letzten Platz drohen. „Nach so einer Schlappe ist es gut, gleich mit einem Spiel Wiedergutm­achung betreiben zu können. Anderersei­ts wäre mehr Zeit für das Beheben von wesentlich­en Problemen hilfreich“, weiß Kühbauer um die aktuelle Zwickmühle.

Klar ist: Wenn Rapid nicht schleunigs­t an Kompakthei­t zulegt, droht am Mittwoch auch das Aus im Cup-Achtelfina­le in Wolfsberg.

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So sehen keine Sieger aus: Kapitän Stefan Schwab und seine zerknirsch­ten Mitspieler sind der Verzweiflu­ng nahe
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