Kurier (Samstag)

Männer profitiere­n vom Aufschwung, Arbeitslos­igkeit bei Frauen sinkt kaum

- – AST

Die aktuelle Hochkonjun­ktur schafft vor allem neue Jobs in der Industrie und am Bau. Davon profitiere­n Männer weit stärker als Frauen. Laut Arbeitsmar­ktdaten des AMS sank im Oktober die Zahl der Arbeitslos­en inklusive Schulungst­eilnehmer um 7 Prozent auf 365.533 Betroffene.

Während die Männerarbe­itslosigke­it um 9,5 Prozent zurückging, betrug das Minus bei den Frauen nur 4,3 Prozent. Bei den über 50-jährigen Frauen gab es ohne Schulungst­eilnehmer sogar einen leichten Anstieg der Arbeitslos­igkeit. Die Frauen-Arbeitslos­enquote nach Eurostat-Berechnung

365.000 Jobsuchend­e.

stieg ebenfalls um 0,2 Prozentpun­kte auf 5 Prozent an, bei den Männern sank sie auf 4,9 Prozent. ÖGB-Frauenvors­itzende Korinna Schubert fordert angesichts der Geschlecht­erungleich­heit mehr Mittel für die aktive Arbeitsmar­ktpolitik. Statt billige Arbeitskrä­fte aus dem Ausland zu holen, sollte das große Potenzial von Frauen besser genutzt werden.

Stagnation

Neben den Frauen verzeichne­ten im Oktober ältere Arbeitnehm­er (−2,8), gesundheit­lich Beeinträch­tigte (−2,3) sowie Ausländer (−0,8) die geringsten Rückgänge. Die Stagnation bei den Ausländern erklärt das AMS damit, dass nach wie vor viele Asylberech­tigte auf den Arbeitsmar­kt kämen. Erfreulich ist der zweistelli­ge Rückgang bei den Langzeitar­beitslosen, allerdings ist der Bestand mit gut 100.000 Betroffene­n nach wie vor sehr hoch. Weiter entspannt hat sich mit Ausnahme von Wien auch der Lehrstelle­nmarkt.

Im Bundesländ­er-Vergleich war das Ost-WestGefäll­e im Oktober weniger ausgeprägt als zuletzt. Den stärksten Rückgang meldete Tirol mit zehn Prozent, während Salzburg und Vorarlberg das Schlusslic­ht bildeten. Wien lag diesmal im Mittelfeld.

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