Kurier (Samstag)

Den Jackpot geknackt: Premiere für Thiem

Der 25-Jährige schlug Titelverte­idiger Jack Sock und steht in Paris-Bercy erstmals im Semifinale.

- VON HARALD OTTAWA

Ausgerechn­et in Paris, amEnde der Saison, kam Jack Sock wieder in Hochform, nachdem er heuer einen ziemlichen Stiefel zusammenge­spielt hatte (14 Auftaktnie­derlagen). Aber mehr als ein gutes Match konnte er Dominic Thiem nicht bieten: Österreich­s Nummer eins siegte 4:6, 6:4, 6:4 und steht erstmals in einem ATP-1000Turnie­r, das nicht auf Sand gespielt wird, im Semifinale. Und weil danach Kei Nishikori gegen Roger Federer 4:6, 4:6 verlor, ist Thiem zum dritten Mal in Folge fix für das Masters in London qualifizie­rt.

Der Beginn war für Thiem und seinen Anhang mit Freundin Kristina Mladenovic, Trainer Günter Bresnik und Physio Alex Stober wenig erfrischen­d: Nach sieben Mi- nuten stand es 3:0 für den 26jährigen Titelverte­idiger aus den USA. Danach wehrte Thiem einen weiteren Breakball mit einem Ass ab, Sock im nächsten Game einen mit einem Service-Winner. Seinen vierten verwandelt­e er aber mit einem sehenswert­en Lob zum 3:4. Alles wieder gut? Bei 4:5 wehrte Thiem einen Satzball zu wenig ab, Sock verwertete den dritten.

Licht und Schatten wechselten danach, Sock umlief immer wieder seine Rückhand und punktete mit einer harten Vorhand, brachte aber kaum erste Aufschläge. Und so kam Thiem zum Break. Im dritten Satz gelang dem Lichtenwör­ther das vorentsche­idende Break zum 3:2. So siegte letztlich der kompletter­e, auch fittere Spieler. Schon im Achtelfina­le hatte Thiem in drei Sätzen gegen Borna Coric gewonnen. „Ich war nervlich nicht so souverän, weil ich dieses Halbfinale unbedingt wollte. Deshalb war es spielerisc­h nicht so gut wie bei den zwei anderen Partien.“

Nächster Gegner ist der Russe Karen Chatschano­w (14 Uhr/live Sky), der Alexander Zverev 6:1 und 6:2 abzog. Die Unterstütz­ung der Fans hat Thiem, immerhin genießt er als Lebensgefä­hrte von Kristina Mladenovic, bei der er wohnt, „Heimvortei­l“. Und Paris taugt ihm sowieso. „Die Leute mögen mich, weil ich bei den French Open immer gut spiele. Und es hat natürlich auch private Gründe.“Das zweite Semifinale bestreiten Roger Federer und Novak Djokovic.

Marach ist die Nr.1

Oliver Marach ist mit seinem kroatische­n Partner Mate Pavic für das ATP-Finale qualifizie­rt. Das Duo steht in Paris ebenso im Semifinale, Isner/Skupski (USA/GBR) wurden 7:6, 6:7 und 12:10 besiegt. Die beiden beenden das Jahr, so viel ist schon jetzt fix, als bestes Doppel der Welt. Alexander Peya wäre zum dritten Mal für das ATP-Finale qualifizie­rt, dieses Mal mit dem Kroaten Nikola Mektic. Noch plagen ihn Ellbogen-Probleme. „Ich hoffe noch. Es wäre schön, wenn es sich ausgehen würde“, sagt der 38-Jährige.

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