Kleine und große Staubfänger
Über die Jagd nach neuen Fitness-Trophäen und die Freude, wenn sie in eine Lade passen. Er hat es schon wieder getan. Nach der mobilen Klimmzugstange und den Springseilen mit Gewichten ist unser Haushalt um ein neues Fitnessgerät reicher, oder besser gesagt: ein Fitnessgadget. Der Liebste hat sich einen Fingertrainer bestellt – das Ding heißt tatsächlich so, wird aber auch als Handtrainer verkauft (ab ca. 8 Euro im Internet).
Es ist ein dickes Gummiringerl, in dem fünf kleine Gummiringerl befestigt sind. Da steckt man die Finger rein und versucht sie zu spreizen ... tataaa, schon ist man mitten im Training! Klar, das ist jetzt kein Work-out, bei dem einem der Schweiß nur so von den Fingerkuppen rinnt. Aber auch diesmal hat der Liebste eine gute Erklärung vorbereitet: Das Training stärkt die Finger von Kletterern – nur schade, dass er keiner ist.
In seinem Fall sollen vielmehr die Tastatur-strapazier-
Fazit: :
Für starke Hände und alle, die bis in die Fingerspitzen trainiert sein wollen. Früher gab es Stressbälle, die man gequetscht hat, heute ermöglicht der Fingertrainer die Gegenbewegu ng dazu.
Fun: Schweiß: Effekt:
ten Hände fit gemacht werden. Das Spreizen der Finger gegen den Widerstand des Gummiringerls strengt außerdem die Muskulatur im Unterarm an und stärkt geplagte Tennisarme ... na von mir aus.
Leider ist die Jagd des Liebsten nach neuen Fitness-Staubfän-Subfän gern aber unersättlich. Als wir gestern einer Freundin beim Ausräumen ihres Kellers halfen, kam ein alter Ellipsentrainer aus den Nuller-Jahren zum Vorschein. Eine Weile waren die sperrigen Ungetüme eine nette Abwechslung zum Fahrrad-Ergometer – heute findet man sie fast nur nochnoch im Fitnesscenter. Oder eben mangels Nutzung mit einer dicken Staubschicht im Keller.
Kein Abschreckungsgrund für den Liebsten – nach einem kurzen Testlauf war er Feuer und Flamme dafür, uns dieses Ungeheuer in die Wohnung zu
stellen. Nein danke. Da weiß ich wieder so kleine Dinge wie den Fingertrainer oder die schweren Springseile zu schätzen – die kann man wenigstens gut verräumen.
laila.daneshmandi@kurier.at
Alle bisherigen Tests online unter: kurier.at/leben