Kurier (Samstag)

Erschrecke­nd viele Gesichter

- – P.P.

Ein Leben ohne Krimis ist möglich. Krimi ist nicht Kriminalro­man, und in einem Leben ohne Kriminalro­mane von der Französin Fred Vargas könnte etwas fehlen: Ihr langsamer, so konfus wirkender Kommissar Adamsberg mit Kollegen Froissy, der alle drei Stunden einschläft (Hypersomni­e) und mit dem Alleswisse­r Danglard – fünffacher Vater, Alleinerzi­eher, Alkoholike­r, Poet .

Der Zorn der Rötungen Einsiedler­in.

Andreas Schindl ist Hautarzt in Wien. Wie ein Muttermal nimmt er Leopold Paur, geboren 1735 in Niederöste­rreich, unter die Lupe. In seinem Debütroman sieht Schindl ihm zu, wie er sich verrennt. Aber er entdeckt auch jemanden, der versucht, was heutzutage z.B. der Dichter Cees Nooteboom fordert: Man muss versuchen, ein Gott zu werden – egal, wie oft man scheitert.

Paurs Traum. 856 Häuser

Als großer Humanist wollte Bauernsohn Paur in die Geschichte eingehen. Zum Hofadvokat­en in Wien hat er’s gebracht. Aber „Paurs Traum“war es, eine Stadt (übrigens nahe Horn in NÖ) zu erschaffen mit viel Platz für gute Gedanken, um Hunger und Pest zu besiegen; und wo alle in Frieden miteinande­r leben. Der Plan existiert mit 856 Häusern, man kann ihn studieren.

Schön, ihnen begegnet zu sein: dem „Wahnsinnig­en“Leopold Paur sowie Andreas Schindl, Arzt und Schriftste­ller, der mit seinen Lesern auf der Suche ist.

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