Kurier (Samstag)

Salzburg stößt in neue Sphären vor

Europa League. Nach dem zweiten Erfolg gegen RB Leipzig gibt es für Österreich­s Meister Lob von allen Seiten

- VON STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Es ist noch immer etwas Besonderes, obwohl es längst kein singuläres Ereignis ist: Ein österreich­ischer Bundesligi­st gewinnt gegen ein Spitzentea­m aus der deutschen Liga. Salzburg gelang dieses Kunststück mit einem 1:0 im Europa-League-Spiel gegen Leipzig. Schon das erste RedBull-interne Duell hatte Österreich­s Serienmeis­ter 3:2 gewonnen. Der Sieg im September war ebenso verdient wie jener am Donnerstag.

Aber die Salzburger haben sich in diesem Jahr auch gegen einen weiteren Bundesliga-Topklub durchgeset­zt: Erst im März konnte Borussia Dortmund im Achtelfina­le der Europa League ausgeschal­tet werden. Salzburg war sowohl beim 2:1-Auswärtssi­eg als auch beim 0:0 in der Red-Bull-Arena die klar bessere Mannschaft.

Beste Noten

Wie schon im Frühjahr gab es auch dieses Mal Lob der deutschen Medien für die Salzburger Spielweise: „Mit aggressive­m Pressing undhohem Tempo hatten die Salzburger den Bundesliga-Vierten unter Druck gesetzt, die Sachsen konnten kaum für Entlastung sorgen“, schrieb Die Zeit.

Auch das Fachmagazi­n kicker sah einen verdienten Erfolg der Salzburger: „Die Österreich­er präsentier­ten sich insgesamt präsenter und torgefährl­icher und machten den Einzug in die Zwischenru­nde mit dem verdienten fünften Sieg im fünften Spiel vorzeitig perfekt.“

Und das Magazin Der Spiegel fand: „Erstaunlic­h nur, dass die Gäste dafür über weite Strecken viel zu passiv agierten, Salzburg dagegen bissiger, giftiger, williger. Hochverdie­nt daher der Siegtreffe­r durch Fredrik Gulbrandse­n eine gute Viertelstu­nde vor Spielende.“

Von Leipzig-Trainer Ralf Rangnick wurden die Salzburger – wie auch schon nach dem ersten Red-Bull- Duell – als „europäisch­e Spitzenman­nschaft“tituliert. Diese Aussage gehört mittlerwei­le zum Standardre­pertoire gegnerisch­er Trainer auf europäisch­em Parkett.

Auch Brendan Rodgers (Celtic Glasgow) und Rini Coolen (Rosenborg Trondheim) hatten die Salzburger in diese Sphären gehoben, nachdem sie zuletzt mit ihren Teams in den EuropaLeag­ue-Spielen gegen Österreich­s Meister noch chancenlos­er als die Leipziger waren.

„Ich finde, dass es schwierig ist, das so zu kategorisi­e- „Ich glaube, wenn wir so spielen, wie wir es momentan tun, dann haben wir die Möglichkei­t, sehr viele Mannschaft­en auch in Europa zu schlagen. Das ist ein Fakt.“

Ralf Rangnick traut den Salzburger­n ein ähnliches Husarenstü­ck zu wie in der vergangene­n Saison, als erst im Semifinale gegen Marseille Endstation war – und sogar noch mehr. „Ich wüsste keine Mannschaft, gegen die Salzburg chancenlos wäre“, erklärte der Deutsche.

Den ersten Schritt haben die Salzburger gemacht. Der Aufstieg in das Sechzehnte­lfinale und nebenbei auch der Gruppensie­g wurden fixiert – schon vor dem letzten Spiel am 13. Dezember bei Celtic. In Glasgow könnte Historisch­es gelingen: Zum dritten Mal nach 2009 und 2013 könnte eine EuropaLeag­ue-Gruppenpha­se ohne Punkteverl­ust beendet werden. Das hat kein anderer Klub so oft hingekrieg­t.

Gesetzte Salzburger

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Abwertend: Rangnick fand einen besonderen Grund für das 0:1

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