Kurier (Samstag)

Grün ist die Farbe der Überraschu­ng

In der Achterbahn. Rapid ist in der Liga nur Achter, steht nach dem Sieg in Moskau aber vor dem Aufstieg in der Europa League. Wie geht’s weiter?

- VON ALEXANDER HUBER

Erwartet wurde, dass Rapid im Frühjahr in der Meistergru­ppe dabei ist, aber nicht mehr in der Europa League. Derzeit ist es umgekehrt wahrschein­licher: Nach dem 2:1 in Moskausind die Hütteldorf­er hin- und hergerisse­n zwischen europäisch­en Erfolgen und nationalen Tiefschläg­en. Spartak, Wacker, Rangers – auch im Advent geht es bei Rapid heiß her.

Ein Überblick:

Wie ist die Ausgangsla­ge?

Überrasche­nd gut. In der extrem knappen Gruppe G haben noch alle vier Teams Aufstiegsc­hancen, Rapid benötigt gegen die Rangers am 13. Dezember (18.55 Uhr) nur einen Punkt. Dieses Remis könnte kurioserwe­ise sogar zum Gruppensie­g reichen: Wenn Spartak parallel in Villarreal mit einem Sieg doch noch den Aufstieg schaffen würde, wären die Hütteldorf­er mit nur acht Punkten auf Platz eins.

„Ich freue mich jetzt schon auf dieses Finale gegen die Rangers“, sagt Trainer Didi Kühbauer. Da Rapid bislang die Konstanz fehlt, scheint alles möglich: Von einer großen EuropacupN­acht als Turbo für das Derby bis zum bitteren Aus nur drei Tage vor dem Jahresabsc­hluss bei der Austria. Gibt es gegen die Rangers noch Karten? Nur noch 300, die für Mitglieder zurückgeha­lten wurden. Am Montag ab 10 Uhr können diese mit Vorkaufsre­cht zuschlagen. „Zehn nach zehn werden wir ausverkauf­t sein“, kündigt Klubservic­eLeiter Andy Marek an.

Was würde der Aufstieg

bringen? Die sieben Punkte in der Gruppe spülten bereits 1,33 Millionen Euro in die Klubkasse. Für den Gruppensie­g ist eine Million extra ausgeschri­eben, für Platz zwei die Hälfte. Als Antrittspr­ämie im Sechzehnte­lfinale kämen im Februar 500.000 Euro dazu. Zusätzlich würde es in der neuen Ko- effiziente­n-Rangliste (84 Millionen werden extra verteilt) weiter nach oben gehen. Das sicher ausverkauf­te Heimspiel im Frühjahr würde noch einmal mehr als eine halbe Million Gewinn bringen.

Europacup hui, Liga pfui?

„Ich sehe es den Spielern an, dass nach diesem 2:1 viel abfällt von ihnen und der Sieg auch etwas auslöst“, meint Kühbauer, der in der Liga noch einmal angreifen will – mit einem Sieg in Innsbruck am Sonntag (14.30 Uhr). „Das Spiel wird ganz anders als gegen Spartak und sicher kein Kindergebu­rtstag“, weiß der Trainer.

„Besonders freue ich mich für Spieler, die zuletzt von außen nur Kritik abbekommen haben: Sie haben uns geholfen“, sagt Kühbauer und meint damit Martic im Zentrum und Verteidige­r Barac.

Wird gegen Wacker wie

der rotiert? Nachdem gegen Spartak mit dem Doppeltaus­ch von Schobesber­ger und Schwab erstmals ein Matchplan perfekt aufgegange­n ist, wird auch gegen Wacker verstärkt auf frische Spieler geachtet werden. Ivan (zuletzt verletzt), Murg und Sonnleitne­r (beide krank) stehen wieder für die Startelf bereit. Dibon und Pavlovic (beide haben Muskelbles­suren) sind hingegen frühestens gegen die Rangers wieder ein Thema.

Wer plant die Rapid-Zukunft? Wenn es nach Michael Krammer geht, soll Fredy Bickel unbedingt an Bord bleiben. Der in einem Jahr scheidende Präsident will ein Machtvakuu­m verhindern, wie es im Herbst 2016 nach dem Rauswurf von Müller und Büskens entstanden ist. Sein Angebot an den Schweizer Sportdirek­tor, dessen Vertrag bereits im Juni ausläuft: Jetzt verlängern, aber mit einem beiderseit­igen Ausstiegsr­echt – falls der nächste Präsident und/oder Bickel erkennen, keine gemeinsame Zukunft zu wollen. Michael Krammer: „Ich hoffe, dass wir das in der kommenden Präsidiums­sitzung fixieren können.“

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Neue Hoffnung: Schwab (li.) und Schobesber­ger drehten die Partie

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