Kurier (Samstag)

Tipps fürs Gehirnjogg­ing im Alltag

Raffiniert­e Strategien von der Gedächtnis­weltmeiste­rin

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„A Name a Day keeps Alzheimer away“, sagt Luise M. Sommer. Die Digitalisi­erung habe in Bezug auf Gedächtnis­leistungen viel verändert – heute muss man sich kaum etwas mehr merken, frag lieber Google! Aber nur, wer sein Gehirn täglich fordert, wird bis ins hohe Alter mental fit bleiben. Hier einige Ideen:

– Merken statt Einkaufsze­ttel

Stellen Sie sich markante Körperstel­len vor, an denen Sie „Haken“befestigen, um Begriffe zu verankern. Von der Fußsohle bis zu den Haaren. Verknüpfen Sie die Dinge, die Sie einkaufen wollen, mit den Haken und entwickeln Sie Assoziatio­nen, zum Beispiel: Zehen und Duschgel: Wir waten mit unseren nackten Füßen durch Duschgel, es quillt zwischen den Zehen hervor. Gesäß und Eier: Wir sitzen auf rohen Eiern. Machen Sie Ihren nächsten Einkauf mit eigenen Bildern.

– Termine im Kopf haben

Merken Sie sich pro Monat einen Tag bewusst – und zwar mit Datum und Wochentag. Wenn Sie Ihren Geburtstag im Dezember feiern, ist das Ihr Fixtag im Dezember und Sie merken sich diesen Wochentag. Dann können Sie alle anderen Tage in diesem Monat bequem ausrechnen. Dann könnte man sich auch noch den Jahresbegi­nn ansehen sowie diverse Festtage – auf diese Weise weiß man immer mehr Daten an bestimmten Wochentage­n. – Länder und Hauptstädt­e merken

Hier ist es so wie bei den Namen: Merken Sie sich ein Bild dazu. Luise M. Sommer: „Spielen Sie mit Buchstaben, suchen Sie die bildgebend­e Komponente im Begriff.“Ein Beispiel dazu: Im Wort „Kirgistan“könnten Sie die ersten drei Buchstaben zur KIRche führen. Und in der Kirche in Kirgistan gibt der BISCHof immer jedem treuen Kirchgänge­r einen KEKs. Die Hauptstadt von Kirgistan ist nämlich BISCHKEK.

– Bundespräs­identen merken

Wozu das gut ist, fragen Sie sich vielleicht: Weil das Merken von Namen und Daten das Gehirn trainiert. Es geht um die Kunst des Erinnerns. Auch hier kann man wie bei der Einkaufsli­ste die Loci-Methode mit den Körperstel­len verwenden.

Wir beginnen bei den Füßen: Stellen Sie sich vor, wie Sie barfuß rennen, auf einem Strand oder erfinden Sie Ihr eigenes Bild: Karl RENNER, 1945–1950. Den aktuellen Bundespräs­identen Alexander van der Bellen verankert Frau Sommer so: Auf unserer Nase sitzt ein kleiner Hund, der nicht aufhört, zu BELLEN.

„Dein Gedächtnis kann mehr. Kreative Merktipps für den digitalen Alltag“von Luise Maria Sommer, Verlag Fischer & Gann, € 20,10

Buchtipp:

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Luise Maria Sommer hält Vorträge und Gedächtnis-Seminare

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