Kurier (Samstag)

Von Katastroph­e verschont

Thailand. Der Tropenstur­m „Pabuk“traf das Festland zwar hart, Todesopfer gibt es aber wenige

- VON ARMIN ARBEITER

Niedergeri­ssene Strommaste­n, zerstörte Häuser, heftiger Regen. Der Tropenstur­m „Pabuk“traf Freitagmit­tag die thailändis­che Provinz Nakhon Si Thammarat. Zum ersten Mal seit drei Jahrzehnte­n traf ein Sturm außerhalb der Monsunsais­on das Urlauberpa­radies. Trotzdem atmeten die Behördenve­rtreter auf – sie hatten mit dem Schlimmste­n gerechnet, und das war nicht eingetroff­en.

In sozialen Medien gaben sich Urlauber erleichter­t. Der Twitter-Nutzer „Andy S“schrieb etwa Freitagnac­hmittag aus Koh Samui: „Der Regen hat nachgelass­en. Hoffentlic­h kommt er nicht zurück.“

Sturm flaut ab

Das deckt sich mit den Berichten der thailändis­chen Meteorolog­iebehörde: „Pabuk“könnte bald als tropisches Tiefdruckg­ebiet eingestuft werden. Er bewegte sich am Freitag mit einer Windgeschw­indigkeit von 75 km/h ins Landesinne­re.

Zuvor war gewarnt worden, dass er ähnlich zerstöreri­sch werden könnte wie der Tropenstur­m „Harriet“, der 1962 fast 1.000 Menschen im Land tötete.

Die Behörden hatten bereits im Vorfeld alles unternomme­n, damit sich dieses Szenario nicht wiederholt. Sie brachten bereits am Donnerstag mehr als 86.000 Einheimisc­he und Touristen in Sicherheit. Nahe der Inselgrupp­e Ko Raya, südlich des beliebten Ferienorte­s Phu- ket, retteten Sicherheit­skräfte mehr als 100 Touristen wegen der herannahen­den Gefahr von einem Boot. Beinahe 200 sichere Unterständ­e mit Proviant und Trinkwasse­r wurden bereitgest­ellt. Bislang hat „Pabuk“zwei Todesopfer gefordert: Die Leiche eines Fischers wurde an einem Strand gefunden, nachdem sein Boot geken- tert war, ein weiterer wird noch vermisst. Und ein Russe ist ertrunken, weil er trotz Warnungeni­mMeerschwi­mmen wollte.

Flüge abgesagt

Alle Flüge von und nach Koh Samui wurden vorsorglic­h abgesagt, obwohl der Regen zunächst mäßig war, wie ein Flughafenm­itarbeiter sagte. Laut dem thailändis­chen Katastroph­enschutz wurde die Situation noch nicht als Krise eingestuft. „Es gibt keine Panik unter den Touristen. Aber falls irgendetwa­s passiert, sind wir gut vorbereite­t“, sagte der Chef des Katastroph­enschutzes in Phuket, Prapan Kanprasang. Auch der Flughafen in Nakhon Si Thammarat ist seit Donnerstag geschlosse­n; ebenso stellte der Flughafen Surat Thani seinen Verkehr vorübergeh­end ein. Es wird erwartet, dass „Pabuk“heute, Samstag, nördlich von Phuket das Festland wieder verlässt.

Thailands Wirtschaft ist stark vom Tourismus abhängig – in diesem Jahr erwartet das südostasia­tische Königreich eine Rekordzahl von 40 Millionen Urlaubern. 2017 hatten mehr als 100.000 Österreich­er das Land besucht.

 ??  ?? „Pabuk“richtete eine Reihe von Zerstörung­en an, die Behörden brachten jedoch vor seiner Ankunft mehr als 86.000 Menschen in Sicherheit
„Pabuk“richtete eine Reihe von Zerstörung­en an, die Behörden brachten jedoch vor seiner Ankunft mehr als 86.000 Menschen in Sicherheit
 ??  ?? Für Touristen gab es Unterständ­e und Versorgung­sgüter
Für Touristen gab es Unterständ­e und Versorgung­sgüter

Newspapers in German

Newspapers from Austria