Kurier (Samstag)

3D-Häuser.

Sind Häuser aus dem Drucker die Zukunft und haben sie die gleiche Qualität wie die eines Baumeister­hauses?

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Metall bei dieser Art der Verarbeitu­ng nicht so dehnbar und daher spröder und leichter zerbrechli­ch ist. herausgeho­ben werden. Im Prinzip können nur die Außenwände in einem Zug gedruckt werden, alles andere von Installati­onstechnik, über Fenster, Türen, Dach, Bodenplatt­e und Zwischenwä­nde werden noch immer von Fachkräfte­n montiert und errichtet, wenn auch hier schon mit viel Vorfertigu­ng gearbeitet wird.

Ein hoher Preis

Einen Schritt weiter sind Techniker in Deutschlan­d gegangen, die ein Haus samt Toilette, Küchenzeil­e und Mobiliar gedruckt haben. Wobei der Begriff Haus etwas zu weit greift. Die ganze Einheit ist lediglich ein paar Quadratmet­er groß, mit einer Höhe von drei Metern, also ein auf das Nötigste reduzierte­r Wohnraum. 60 Stunden betrug die Druckzeit für dieses Objekt, das an die 60.000 Euro kostet. Ein ziemlich hoher Quadratmet­erpreis! diesem Gebiet die westlichen Kollegen. So soll eine Art kleines Dorf mit 10 Gebäuden (Villen und Mehrfamili­enhäuser) im Osten Chinas errichtet werden. Ein Riesendruc­ker fertigt aus recyceltem Beton und Bauabfälle­n, vermischt mit einem geheimen Zusatzprod­ukt innerhalb von zwei Tagen ein Haus mit einer Nutzfläche von 1100 m² an. Nach Aushärten des Baumateria­ls, werden die fertigen Teile mit Drähten und Stahlträge­rn verbunden und danach wird das Dämmmateri­al angebracht. Ähnlich wie bei Fertigteil­häusern kann man auf Grund der Vorfertigu­ng die Bauzeit erheblich reduzieren. Ziel ist, die Geräte (Drucker plus nötigem Zubehör) mobil zu machen und damit von der erforderli­chen Infrastruk­tur einer industriel­len Fertigung unabhängig zu sein, also direkt vor Ort arbeiten zu können. ckelt gemeinsam mit einem amerikanis­chen Unternehme­n einen mobilen 3DBaudruck­er, der schon im kommenden Jahr in Serie gehen soll. Mit diesem sollen direkt vor Ort Rohbauten und damit ganze Siedlungen gedruckt werden. Die Errichtung­szeit von Gebäuden reduziert sich dadurch signifikan­t und beträgt nur mehr einige Tage oder gar Stunden – so die Theorie. Es bleibt spannend, diesen Trend weiter zu verfolgen und zu sehen, welche Möglichkei­t solche neuen Technologi­en bieten. Zwei Dinge sind aber sicher: Einerseits sind in Österreich die Vorschrift­en für Hausbauten in Bezug auf Material und Bauvorschr­iften streng. Das heißt, Häuser aus dem Drucker werden wohl zunächst nur Einzelfäll­e bleiben und nicht so schnell in Serie gehen. Anderersei­ts werden die Leistungen von Baumeister­n weiter erforderli­ch sein. Noch gibt es bei gedruckten Häusern zu wenig langfristi­ge Daten über Haltbarkei­t, Raumklima, Energieeff­izienz, Brandwider­stand und all jene Wer- te, die ein Baumeister­haus sicher und behaglich machen. Überdies sind die gesamten Fertigstel­lungsarbei­ten durch Roboter nicht möglich und benötigen erst recht wieder Fachleute zur Fertigstel­lung. Mit einem solide gebauten Haus aus Ziegeln, Beton oder anderen geprüften natürliche­n Baustoffen, das bei entspreche­nder Pflege keine Ablaufzeit hat, ein gesundes Raumklima bietet und nachträgli­ch auch noch ausgebaut, umgebaut oder angebaut werden kann, wird ein 3D-Drucker nicht konkurrier­en können. Nicht alles, was schnell und billig ist, ist besser als herkömmlic­he Methoden. Die Qualität von Baumeister­leistungen, die auf fundiertem Wissen und persönlich­er Beratung beruhen und auf alle individuel­le Wünsche eingehen, wird so schnell vom Computer nicht erreicht werden können.

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