Kickl: „Ich sehe filigraner aus, als ich bin“
Innenminister setzte sich in Salzburg gegen seine Kritiker zur Wehr
„Mir geht die Ganslhaut hinten owi!“Innenminister Herbert Kickl (Kärntner, angereist aus Wien) versucht, sich dem Idiom seines Publikums anzunähern.
Notwendig wäre es nicht gewesen. Die Salzburger scheinen ihn hier, beim Wahlkampfauftakt der FPÖ im Stieglkeller, längst ins Herz geschlossen zu haben.
„Herbert, wir sind stolz auf dich“, sagt FPÖ-Landesparteichefin Marlene Svazek, und bemüht eine Metapher: „Du bist die Eiche, an der sich die Wildsäue rei- ben.“Kickl winkt, auf einem Sessel stehend (wie zuvor auch Svazek), in die Menge. In Wien schlug ihm zuletzt heftige Kritik entgegen. „Ihr braucht euch keine Sorgen machen. Ich sehe filigraner aus, als ich bin“, sagt er dann auf der Bühne. Seine humorigen Rundumschläge und kantigen Ansagen werden mit Applaus quittiert, ab und zu brüllt jemand vor Lachen.
Die Stimmung muss für Gastgeber und Obmann der Stadt-FPÖ Andreas Reindl eine Wohltat sein. Nach internen Streitereien und einer Parteispaltung treten in Salzburg-Stadt nun zwei blaue Listen an. Reindl kämpft mit der grünen Bürgerliste um Platz 3. „Genug mit Rot-Grün (siehe Bericht oben), schlagen wir den rechten Weg ein“, versucht er seine Anhänger zu motivieren.
Zurück zu Kickl, der selbst zu kämpfen hat: „Man wirft mir vor, ich hätte Daten gestohlen. Blöd nur, dass die Daten sowieso mir gehören“, sagt der Innenminister über die Razzia im Bundesamt für Verfassungsschutz. Die „UAusschusserei“sei nur eine „Selbsthilfegruppe der Opposition“. Die jüngste Kritik an seiner Aussage, „das Recht hat der Politik zu verfolgen“, wischt er vom Tisch. Man habe ihn absichtlich falsch verstanden. Ihm gehe es darum, dass „schreckliche Verbrechen wie Frauenmorde nicht mehr passieren“.
Verteidigt hat Kickl sich gut, ob er mit seinem Auftritt der Salzburger FPÖ auch den nötigen Motivationsschub gegeben hat, wird sich am 10. März herausstellen. 37 blaue Bürgermeisterkandidaten treten an.