Kurier (Samstag)

Novak stellte gegen Chile den 1:1-Ausgleich her

Rodionov verlor gegen Jarry knapp

- – ALEXANDER STRECHA

Nein, dieses Spiel kann er einfach nicht aus seinem Kopf bekommen. Stefan Koubek, Österreich­s Davis-Cup-Kapitän, erinnert sich nur zu gut an den September 2009, als er beim Gastspiel in Chile das entscheide­nde Match gegen den heutigen chilenisch­en Davis-Cup-Kapitän Nicolas Massu verlor.

„Die Erinnerung bleibt, es war eine echte Schlacht, das ganze Wochenende war sehr knapp, leider sind wir dann als Verlierer vom Platz gegangen.“Auch Jürgen Melzer war damals mit von der Partie, im Gegensatz zu Koubek schlägt er am Samstag noch aktiv im Doppel auf.

In der Salzburgar­ena kreuzt Österreich seit Freitag wieder mit Chile die Schläger – ohne Aushängesc­hild Dominic Thiem, dem zuliebe man ursprüngli­ch Sand als Spiel-Untergrund gewählt hatte. Alex Peya, aufgrund einer Operation an der Hand aktuell verhindert­er Daviscuppe­r, sieht darin nun einen Nachteil. „Weil für das Team ohne Thiem wohl ein Hartplatz besser gepasst hätte.“Österreich hat den Heimvortei­l somit wortwörtli­ch in den Sand gesetzt. Aber nach Tag eins steht es immerhin 1:1.

Knapp

Mehr als nur eine Talentprob­e gab der 19-jährige Jurij Rodionov gegen Nicolas Jarry ab, wenngleich er am Ende mit 5:7, 5:7 den kürzeren zog. Mit seinen Aufschlags­pielen ging er vorweg, holte sich vor dem euphorisie­rten Publikum das nötige Selbstvert­rauen. Da nickte auch DJ Ötzi anerkennen­d, der Barde präsentier­te sich gestern oben ohne, also ohne Häkel- Guter Auftritt: Jurij Rodionov hielt mit Jarry lange gut mit, Kleinigkei­ten entschiede­n zu seinen Ungunsten Haube auf dem spärlichen Haupthaar. Beim Stand von 5:5 flatterten dann erstmals die Nerven, Rodionov gab sein Service ab, Jarry servierte den Satz aus. 7:5.

Der nächste Durchgang wurde zur Parallele zum vorher gehenden, wieder ergab sich ein Paarlauf bis zum 5:5, ehe Rodionovs Hand zu zittern begann, Jarry eiskalt die kurze Schwächeph­ase ausnützte und das Match für sich entschied.

Souverän

Dennis Novak konnte danach im zweiten Einzel auf 1:1 stellen. Der 23-jährige Niederöste­rreicher drehte den Spieß um. Er besiegte Christian Garin nach 1:44 Stunden mit 6:4,6:4. Novak wahrte damit wohl die Chance der ÖTVEquipe, sich für das erstmals ausgetrage­ne Davis-Cup-Finalturni­er im November zu qualifizie­ren.

„Es war ein sehr toughes Match. Ich habe gewusst, dass er viele Bälle zurückbrin­gt und ich aggressiv spielen muss. Ich glaube, es ist mir gelungen“, freute sich Novak, der seine positive Bilanz im Daviscup auf 5:2-Siege verbessern konnte, über den so wichtigen Punkt.

Das Eröffnungs­match am Samstag (11 Uhr) bestreiten die „Oldies“im Team Oliver Marach und Jürgen Melzer im Doppel. Marach gab nach seiner bei den Australien Open in Melbourne erlittenen Verletzung nochmals Entwarnung. „Alles gut, ich bin seit der Landung in Wien schmerzfre­i gewesen. Ich hatte Therapie beim Davis-Cup-Arzt Ulrich Lanz und habe voll trainiert die letzten Tage.“

 ??  ?? Sigi Grabner: Die Firma des Kärntners produziert pro Jahr 2000 „SG“-Boards
Sigi Grabner: Die Firma des Kärntners produziert pro Jahr 2000 „SG“-Boards
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria