Krassimira Stoyanova und die Wiener Philharmoniker bei der Mozartwoche
„Porgi armor“: Zur Liebe selbst fleht sie um Linderung ihrer Schmerzen oder gleich um den Tod. Es ist der tiefe Kummer der unter der Gleichgültigkeit und Treulosigkeit ihres Gatten leidenden Frau, die Krassimira Stoyanova in dieser berühmten Kavatine der Gräfin aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Le nozze di Figaro“so anrührend und innig auszudrücken vermag.
Es entstand dadurch eine ungemein subtile Atmosphäre des echten, verletzten Gefühls. Mit edlen Spitzentönen und ausnehmend vielen Nuancen ihres kostbaren, blühenden Soprans faszi-
Kritik.
nierte die Sopranistin bei der Mozartwoche im vollen Großen Saal des Mozarteums aber auch mit dem Rondo der Vitellia „Non più di fiori“aus „La clemenza di Tito“. Stoyanova ließ dieses Stück gemeinsam mit Norbert Täubl am Bassetthorn schlichtweg zum Ereignis werden! Ihre fein dosierte Arie der Aminta „L’amerò, sarò costante“aus „Il re pastore“, wurde von Rainer Honeck mit einem Violinsolo veredelt.
Die Wiener Philharmoniker, die ohne Dirigenten musizierten und von ihrem ersten Konzertmeister Rainer Honeck geleitet wurden, erwiesen sich dabei als einfühl- same und höchst aufmerksame Begleiter.
Zuvor erlebte man aber noch Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“, höchst populär und mit Ohrwurmcharakter. Und zum Finale erklang dann das Divertimento in B-Dur KV287, die „Zweite Lodronische Nachtmusik“, ein reizvolles sechssätziges, nicht leicht zu musizierendes Stück, bei dem man anfänglich nicht immer perfekt zusammen war.
Beide Werke hörte man sehr musikantisch, organisch, frisch, und mit vielen Facetten. Jubel!