Porsche 911 soll mehr Schadstoffe ausstoßen als angegeben
Abgasskandal. Bis dato war Porsche nur am Rande vom Abgasskandal betroffen. Der Sportwagenbauer hatte manipulierte Dieselmotoren von Audi bezogen, die Fahrzeuge mussten zurückgerufen werden. Nun aber ist das Aushängeschild – der Porsche 911 – direkt verwickelt. Der Konzern hat fehlerhafte Benzinverbrauchswerte angegeben und darüber sowohl das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt als auch die US-amerikanischen Behörden informiert. Interne Nachprüfungen hätten Abweichungen bei der Ermittlung des Luftwiderstands ergeben, sagte ein Sprecher.
Sollte bei der Typengenehmigung ein zu niedriger Verbrauchswert und somit ein zu niedriger CO -Ausstoß zugrunde gelegt worden sein, hätte das weitreichende Folgen. Porsche müsste mit Schadensersatzforderungen von Kunden rechnen. Denkbar wären auch Forderungen der Behörden.
Grenzwerte
Die EU-Kommission überprüft indes die Vorschriften zu Grenzwerten für Stickoxid und andere Luftschadstoffe. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte den Zeitungen der deutschen Funke Mediengruppe, derzeit werde die Richtlinie zur Luftqualität in einem Eignungstest bewertet. Dabei werde auch geprüft, ob die Höhe der Schadstoff-Grenzwerte so festgelegt sei, dass sie zur Erreichung politischer Ziele beitrage. Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer hat an EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc in einem Brief zur Überprüfung der Grenzwerte aufgefordert.