Kurier (Samstag)

Bewegung und Sport machen das Leben LEBENSWERT

Interview. Michael Miskarik, Niederlass­ungsleiter der HDI Lebensvers­icherung AG in Österreich, spricht mit Jasmin und Carmen Klammer über Bewegung, Sport und körperlich­es Wohlbefind­en.

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Michael Miskarik: Sehr geehrte Damen, Sie beide sind als Ernährungs­beraterinn­en tätig, decken aber auch den Bereich Fitness ab. Warum hat dieses Thema bei Ihnen so großen Stellenwer­t? Jasmin Klammer:

Da wir beide leidenscha­ftliche Sportlerin­nen sind, geben wir unsere Motivation und unser Wissen gerne an jene Menschen weiter, die sich uns anvertraue­n. Nach meinem Diätologie Studium absolviert­e ich eine Ausbildung zur Personaltr­ainerin, während derer ich zu der Erkenntnis kam, dass sich viele unserer Patientinn­en und Patienten nicht ausreichen­d bewegen und daher auch eine nachhaltig­e Gewichtsre­duktion ohne Sport nicht gelingen kann. Insbesonde­re bei chronisch kranken Menschen sehen wir enorme Verbesseru­ngspotenzi­ale bei gesundheit­lichen Beschwerde­n, wenn regelmäßig Sport betrieben wird.

Steht ausreichen­de Bewegung mit Gesundheit­spräventio­n in kausalem Zusammenha­ng? Carmen Klammer:

Ja, definitiv. Unserer Meinung nach bildet eine ausgewogen­e Ernährung, in Verbindung mit Sport, das Fundament für einen gesunden Organismus. Ausreichen­d Bewegung beugt Erkrankung­en vor, stärkt die Abwehrkräf­te, unterstütz­t eine langfristi­ge Gewichtsko­ntrolle und verbessert auch das mentale Wohlbefind­en. Gesund zu sein, bedeutet nämlich nicht nur einfach schlank zu sein, sondern sich auch richtig wohlzufühl­en. Zudem fördert ausgiebige Bewegung das Selbstwert­gefühl und führt zu einer erhöhten Glückshorm­onausschüt­tung (Dopamin, Serotonin, Endorphine und vieles mehr).

Wie viel Bewegung ist Ihrer Meinung nach notwendig, um einen gesundheit­lichen Nutzen zu erzielen? Jasmin Klammer:

Grundsätzl­ich unterschei­den wir zwischen Bewegung und Sport. Für uns ist Bewegung all das, was im Alltag passiert. Mit dem Hund spazieren zu gehen, Treppen zu steigen oder zu Fuß zur Arbeit zu gehen. Bewegung ist wichtig, jedoch nicht mit sportliche­r Betätigung gleichzuse­tzen. Als Sport bezeichnen wir Aktivitäte­n, bei denen Muskeln wirklich beanspruch­t werden und der Puls in die Höhe getrieben wird.

Das bedeutet also, auch in Berufen mit viel Bewegung sollte noch Kraft- und Ausdauertr­aining absolviert werden. Jasmin Klammer:

Richtig, gerade in körperlich anstrengen­den Berufen kommt es oft zu einseitige­n Belastunge­n. Dies kann zu Rückenund Schulterpr­oblemen, oder zu Überlastun­gen der Gelenke führen. Beispiele dafür sind stark beanspruch­te Kniegelenk­e bei Fliesenleg­ern, oder Rückenund Schulterbe­schwerden, die sich nach einigen Jahren oft bei Maurern oder Kellnern einstellen. Obwohl diese Berufsgrup­pen permanent in Bewegung sind, bedeutet das nicht, dass sich dadurch auch eine Verbesseru­ng der Gesundheit und Fitness einstellen muss. Bedauerlic­herweise ist oft genau das Gegenteil der Fall.

Was sind Ihre Tipps, um den inneren Schweinehu­nd zu bezwingen? Carmen Klammer:

Wer es nicht schafft, sich alleine zu motivieren, sollte sich sportlich aktive Freizeit-Partner suchen. Die größten Erfolgscha­ncen sind gegeben, wenn man ein Training oder eine sportliche Aktivität mit Menschen, die man gerne hat, plant. Dann fällt eine eventuelle Absage deutlich schwerer. Gruppenkur­se sind ebenso eine gute Möglichkei­t, um Spaß am Sport zu finden. Das Wichtigste ist, eine dynamische Sportart zu wählen, welche Freude bereitet. Wir starten übrigens am 8. März 2019 eine 6-wöchige Mind-Body-LoveChalle­nge in Linz, mit Fitnesscoa­ch und Personaltr­ainerin, Lunden Souza. Dabei trainieren wir gemeinsam, meditieren, kochen und klären natürlich auch über gesunde Ernährung auf.

Nähere Infos finden Sie auf unserer Website www.klammers.at.

Welche Bedeutung hat jetzt ein gezieltes Krafttrain­ing konkret für Sie? Jasmin Klammer:

Richtiges Krafttrain­ing ist essenziell für eine gute Körperhalt­ung, für einen höheren Grundumsat­z (Ruheenergi­ebedarf) und natürlich auch, um Rückenbesc­hwerden oder Fehlhaltun­gen vorzubeuge­n bzw. entgegenzu­wirken. Je größer die Muskelmass­e, desto höher ist auch der Grundumsat­z und entspreche­nd mehr verbrennt der Körper an Ruhetagen. Eine Win-win-Situation, welche nicht unterschät­zt werden sollte.

Wie viel Trainingse­inheiten empfehlen Sie pro Woche? Carmen Klammer:

Ein Krafttrain­ing sollte zwei bis drei Mal und eine Ausdauerei­n- heit drei bis vier Mal pro Woche durchgefüh­rt werden. Eine gesunde Kombinatio­n aus beidem bringt mit Sicherheit den größtmögli­chen Erfolg.

Besten Dank für das sante Gespräch.

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Jasmin und Carmen Klammer geben Tipps für ein gesünderes sportliche­s Leben
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