Zweiten – verkauft
Otto von Otto Immobilien. Er selbst hat bereits zwei Auktionen veranstaltet.
Sinn machen Auktionen laut Eugen Otto bei Körperschaften öffentlichen Rechts, Erbengemeinschaften oder sonstigen Einrichtungen und Institutionen, die zu einer hohen Transparenz und Publizität verpflichtet sind. „Durch die Auktion kann einfach nachgewiesen werden, dass ein öffentliches Verfahren durchgeführt wurde, um die Immobilien zu verkaufen“, erklärt der Immobilienexperte. Er nennt ein konkretes Beispiel: Die Bundeskammer der Architekten und Ingenieure hatte die Verpflichtung, ihre Liegenschaften bestmöglich zu verkaufen. Umdas zu gewährleisten, wurde ein öffentliches Verfahren durchgeführt. Dafür wurde der Auktionstermin inklusive Details zu den Immobilien sechs Monate lang be- worben. Für Interessenten standen Dokumente online zur Verfügung und auch Besichtigungen fanden statt. „Das waren die Voraussetzungen dafür, dass die Auktion mit 150 Teilnehmer, darunter auch Kiebitze, erfolgreich war“, ist Otto überzeugt. Diese Form der Auktion lasse sich auf jede Immobilie umlegen. Dabei müssen allerdings bestimmte Regeln eingehalten werden, die das „Feilbietungsrecht“vorsieht. Eine davon ist der Mindestpreis. „Dieser wird im Vorhinein festgelegt und kommuniziert. Erst wenn dieser übertroffen wird, gibt es einen Zuschlag“, erklärt Otto.
Während Auktionen in Ländern wie England und Irland bereits seit 100 Jahren regelmäßig durchgeführt werden, hat sich diese Form des Immobilienkaufs in Österreich noch nicht durchgesetzt. Das hat laut Eugen Otto mehrere Gründe: „Auktionen eigenen sich nur für bestimmte Personengruppen.“Das könne eine Erbengemeinschaft sein, die einander nicht vertraue, oder Organisationen, die der Öffentlichkeit Rechenschaft schulden. Zudem funktionieren Auktionen nur in bestimmten Preiskategorien. „Diese liegt zwischen zwei und 15 Millionen Euro.“Zu guter Letzt müssen Verkäufer Geduld haben, denn eine Auktion dauert rund vier – ein normaler Verkauf nur zwei Monate.