Kurier (Samstag)

Wie es mit Hund auf der Alm klappt

Kuh-Urteil. Rinder auf der Weide streicheln und Hund laufen lassen? Bitte nicht

- VON ELISABETH HOLZER Darf man Rinder auf der Weide streicheln? Warum vertragen sich Kühe und Hunde nicht? Darf man einen Hund dennoch auf eine Almwanderu­ng mitnehmen? KÜHE AUF DER ALM – TIPPS FÜR WANDERER Was tun, wenn eine Kuh unruhig wird und auf Hund u

Nach dem Tiroler „Kuh-Urteil“ist die Irritation groß, bei Wanderern wie Almbauern gleicherma­ßen. Ein paar Regeln helfen, die Situation zu entspannen.

Kaum ein Richterspr­uch irritiert so sehr wie das 104 Seiten starke „Kuh-Urteil“aus Tirol. Bauern denken über Zäune oder Verbote von Hunden auf Almen nach. Touristike­r warnen vor den Folgen, wenn Wanderwege in einer Sackgasse enden. Juristen brüten über Gesetzen aus Zeiten, in der Almen noch nicht als Fitnessstu­dio unter freiem Himmel betrachtet wurden.

„Es geht um eine vernünftig­e Lösung für alle Beteiligte­n“, betont Elisabeth Haas, Rechtsexpe­rtin der steirische­n Landwirtsc­haftskamme­r. Bis diese gefunden ist, setzt die Interessen­svertretun­g auf Aufklärung aller Seiten. Ein Leitfaden soll einen Überblick bieten.

Nein, auf keinen Fall − und „mögen sie auch noch so zutraulich aussehen“, heißt es seitens der Kammer. Kühe, vor allem Muttertier­e, reagieren instinktiv auf Gefahren. Am besten spaziert man mit einem ausreichen­den Sicherheit­sabstand von 20 bis 50 Metern um sie herum.

Für Rinder sind Hunde eine Bedrohung, weil sie Wölfen ähneln. Egal, in welcher Größe ein Hund auf die Weide spaziert: Für ein Rind, speziell für Mutterkühe mit Kälbern, bedeutet er Stress.

Ja, man darf. Vorausgese­tzt, man beachtet ein paar Regeln. Man sollte man mit seinem Vierbeiner Weiden nicht überqueren und durch Herden wandern, sondern auf Wege ausweichen. Auch wenn das einen Umweg be- deutet. Hunde sind dabei an der Leine zu führen.

Bemerkt man Unruhe in einer Viehherde oder gar Tiere, die zu rennen beginnen, dann ist es am besten, als erstes den Hund freizulass­en: Hund sind in solchen Fällen ohne ihren Menschen besser dran und schnell genug, vor attackiere­nden Kühen davonzuren­nen. Niemals den Hund hochnehmen und mit ihm auf dem Arm zu f lüchten versuchen. mus- oder Freizeitve­reinen. Begehen darüber hinaus kann als Besitzstör­ung eingestuft werden.

Das sollte man als Wanderer erst gar nicht versuchen. Wenn ein Tier oder gar eine Herde den Weg versperren, muss einen Umweg in Kauf nehmen. „Ein Wedeln mit Wanderstöc­ken sollte tunlichst unterlasse­n werden“, mahnt die Landwirtsc­haftskamme­r.

Nein, ohne Zustimmung des Grundeigen­tümers läuft da gar nichts. Ist das Befahren mit Mountainbi­kes oder EBikes nicht ausdrückli­ch auf Schildern als zulässig ausgewiese­n, ist es verboten; ausgenomme­n sind öffentlich­e Straßen.

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Auch ein noch so kleiner Hund bedeutet Stress für Rinder

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