Kurier (Samstag)

Frauenpark­plätze: Mann will auch mehr Sicherheit

Student sieht „Diskrimini­erung“

- – ITH

Es ist ein richtiger Schildbürg­erstreich, der das deutsche Eichstätt seit Jahren beschäftig­t. Weil er sich durch einige wenige öffentlich­e Parkplätze „nur für Frauen“diskrimini­ert fühlt, hat ein junger Jus-Student 2018 die bayrische Stadt geklagt. Im Jänner erzielte man vor dem Verwaltung­sgericht München eine viel diskutiert­e Einigung. Demnach können die Hinweissch­ilder bleiben, jedoch mit weniger „amtlichem“Charakter. Eichstätt stellt deshalb derzeit pinke statt der bisher blauen Schilder auf – was prompt für neuen Medienwirb­el sorgt. Eine der Tafeln wurde in der Nacht auf Freitag gestohlen.

Eichstätt hatte die Stellplätz­e eingericht­et, nachdem eine Frau auf einem entlegenen Teil eines städtische­n Parkplatze­s vergewalti­gt worden war. In den Augen von Student Dominik B. – laut Me- dien früher Teil einer rein männlichen Studentenv­erbindung – verstoßen eigene Stellplätz­e für Frauen gegen den Gleichheit­sgrundsatz.

„Kein Chauvinist“

Er sei kein Chauvinist, betont der 26-Jährige, er handle im Sinne von Männern und Frauen. Diese würden durch meist besser beleuchtet­e und einsehbare sowie nahe am Ausgang liegende Frauenpark­plätze als schutzbedü­rftig und schwach verunglimp­ft. Zudem hätten auch Männer ein Recht auf Sicherheit. Laut Statistik werden Frauen jedoch häufiger Opfer von Gewalt..

Ein grundsätzl­iches Urteil, ob Frauenpark­plätze auf öffentlich­em Grund diskrimini­erend sind, steht noch aus. In privaten Einrichtun­gen wie Einkaufsze­ntren sind sie bereits die Norm – auch in Österreich.

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