Schulschwänzen fürs Klima mit Greta Thunberg in Hamburg
Die Klimaaktivistin aus Schweden zieht von Schulstreik zu Schulstreik und sorgt daheimfürKritik.
„Die Heldengeschichte des armen kleinen Mädchens, das alleine angefangen hat, zu protestieren – überhaupt nicht strategisch, sondern sehr authentisch – zieht medial“, sagt Hannah SchmidPetri, Professorin für Wirtschaftskommunikation an der Uni Passau.
Am Freitag richteten sich wieder alle Augen auf die 16jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie war mit dem Zug von Paris über Brüssel nach Hamburg gereist, um Schüler beim Schulschwänzen fürs Klima zu unterstützen. Bis zu 6000 Schüler bejubelten die Schwedin: „Ich bin stolz auf euch, Hamburg“, sagt Thunberg auf der Bühne vor dem Rathaus, „die deutschen Schüler haben Geschichte geschrieben.“
Dann prangert sie das „Nichtstun“der Politiker an, wie sie es immer in ihren Reden tut, und sagt: „Wir sind wütend, weil die ältere Generation uns unsere Zukunft vermasselt.“Sie werde nicht aufhören, bis sich etwas bewege, erklärt Thunberg. Nach zwei Minuten ist sie fertig. Dann redet die deutsche Aktivistin Luis Neubauer und kritisiert Kanzlerin Angela Merkel, die in einer Rede gesagt hatte, dass die Kinder für Klima- schutz protestieren würden, sei ein wichtiges Anliegen, aber dass plötzlich alle deutschen Kinder nach Jahren ohne jeden äußeren Einfluss auf diese Idee kommen, das könne man sich auch nicht vorstellen. Dafür gibt es Buhrufe.
Die Veranstalter sind zufrieden, dass einen Tag vor Ferienbeginn so viele Schüler gekommen waren. Greta Thunberg unterstützte bereits Schülerproteste in Paris und Brüssel. In Schweden sind ihre „Fridays für Future“Demonstrationen nicht mehr so überrannt.
Geschäfte der Eltern
Gretas Eltern, die Opernsängerin Malena Ernman und der Schauspieler und StarManager Svante Thunberg, sind in die Kritik geraten. Die aktiennotierten Unterneh- men des Vaters – Ernman Produktion AB und Northern Grace AB – sind seit dem Bekanntwerden von Greta steil nach oben geschossen. Das Buch der Mutter über Gretas Engagement „Scener ur hjärtat“(Szenen aus dem Herzen) verkauft sich bestens, die deutsche Übersetzung ist in Arbeit. Darin werden die psychischen Probleme Gretas und ihrer Schwester schonungslos offen gelegt. Greta leidet an einer leichten Form des Asperger-Syndroms, die Mutter spricht von einem jahrelangen Martyrium und dem Unverständnis vieler Ärzte. Zu allem Überfluss wurde, wie bereits berichtet, eine gemeinnützige Stiftung von Greta unterstützt, die allerdings niemals gemeinnützig war, sondern mehrere Millionen Euro lukriert hat.