Kurier (Samstag)

Grabenkämp­fe zwischen roten Personalve­rtretern

Streit um Gehaltsref­orm eskaliert

- – JOSEF GEBHARD

Dass rote Personalve­rtreter einander öffentlich an die Gurgel gehen, kommt in Wien nicht alle Tage vor. Doch angesichts des aktuellen Streits rund um die Gehaltsref­orm für die städtische­n Mitarbeite­r liegen scheinbar die Nerven blank.

Wie berichtet, wuchs zuletzt vor allem im Krankenans­taltenverb­und (KAV) der Unmut über die Reform, die im Jänner 2018 in Kraft trat. Sie sieht deutlich höhere Einstiegsg­ehälter als bisher vor. Vor allem Mitarbeite­r, die kurz vor der Umstellung ins Unternehme­n kamen, fühlen sich massiv benachteil­igt. Heinrich Schneider, Personalve­rtreter im Wilhelmine­nspital, hat daher eine Petition gestartet. Die Forderung darin: Schon länger im KAV tätige Mitarbeite­r sollen die Möglichkei­t haben, ins neue System zu wechseln.

Das missfällt manchen von Schneiders Kollegen: „Es handelt sich bei dieser Petition [...] eher mehr um eine Verzweiflu­ngstat eines Funktionär­s, die zusätzlich­e Erschwerni­s für Ihre Interessen­svertretun­g auf dem Weg, die Umstiegsmö­glichkeit zu schaffen, bedeutet“, schreibt Karl Pogats, Personalve­rtreter in der Rudolfstif­tung, in einem Brief an die dortigen Mitarbeite­r. Erfolge der Interessen­svertreter „können durch Bittschrif­ten nicht erreicht werden“.

Schneider kontert: „Es ist eine Chuzpe, das vom Gemeindera­t beschlosse­ne Recht auf Petitionen als Bittgesuch abzutun“, sagt er zum KURIER. „Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, warum innerhalb von nur zehn Tagen 3500 Menschen diese Petition unterzeich­net haben.“

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Vor dem Papier- und Schreibwar­engeschäft „Sous-Bois“gibt es im Sommer die Möglichkei­t, Postkarten selbst zu gestalten

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